Deutsche Tageszeitung - Flüchtlingsrat kritisiert Gleichgültigkeit gegenüber der "größten Krise" im Sudan

Flüchtlingsrat kritisiert Gleichgültigkeit gegenüber der "größten Krise" im Sudan


Flüchtlingsrat kritisiert Gleichgültigkeit gegenüber der "größten Krise" im Sudan
Flüchtlingsrat kritisiert Gleichgültigkeit gegenüber der "größten Krise" im Sudan / Foto: © AFP

Der Norwegische Flüchtlingsrat (NRC) hat die weltweite Gleichgültigkeit gegenüber der "größten humanitären Krise der Welt" im Sudan kritisiert. Im Sudan herrsche die "größte Hungerkrise, die größte Flüchtlingskrise (...) und die Welt zuckt nur mit den Schultern", sagte NRC-Chef Jan Egeland der Nachrichtenagentur AFP am Samstag. Demnach sind rund 1,5 Millionen Menschen in dem Land "am Rande einer Hungersnot".

Textgröße ändern:

Seit April 2023 herrscht im Sudan ein Bürgerkrieg zwischen der sudanesischen Armee und der paramilitärischen RSF-Miliz. Dabei wurden zehntausende Menschen getötet und mehr als elf Millionen Menschen vertrieben. Den Vereinten Nationen zufolge leiden fast 26 Millionen Menschen im Sudan unter akutem Hunger.

"Während wir uns bemühen, Schritt zu halten, verzögern wir mit unseren derzeitigen Mitteln lediglich den Tod, anstatt ihn zu verhindern", verdeutlichte Egeland die Lage. Der NRC ist eine der wenigen Hilfsorganisationen, die im Sudan noch aktiv sind.

Vor zwei Jahrzehnten hatten Berichte über einen Völkermord in der westlichen Region Darfur die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf den Sudan gelenkt. Es sei "unfassbar", dass es nun nur einen Bruchteil der damaligen Aufmerksamkeit gebe, "wenn die Krise tatsächlich viel kleiner war", sagte Egeland. Die "Kurzsichtigkeit" der politischen Entscheidungsträger werde sich aber rächen, wenn die Geflüchteten im Sudan sich den Migrantenbewegungen in Richtung Norden anschlössen.

Der UNO zufolge nutzen beide Konfliktparteien Hunger als Kriegswaffe. Die Behörden behindern den Zugang zu Hilfe mit bürokratischen Hürden, während paramilitärische Kämpfer Mitarbeiter von Hilfsorganisationen bedrohen und angreifen.

Egeland argumentierte, es könnten trotz aller Hindernisse "alle Ecken des Sudan" erreicht werden. Er rief die Geberländer zur Erhöhung der Mittel und die Hilfsorganisationen zu mehr "Mut" auf.

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Venezuelas Opposition ruft für 1. Dezember zu Massendemonstrationen auf

Venezolanische Oppositionsführer haben für den 1. Dezember zu Massenprotesten gegen die umstrittene Wiederwahl von Präsident Nicolás Maduro aufgerufen. "Wir müssen jetzt handeln", sagte Oppositionsführerin Maria Corina Machado am Samstag (Ortszeit) während einer Videokonferenz mit anderen Aktivisten. Die Demonstrationen sollen in Venezuela und im Ausland stattfinden, erläuterte sie.

Flüchtlingsrat kritisiert Gleichgültigkeit gegenüber der "größten Krise" im Sudan

Der Norwegische Flüchtlingsrat (NRC) hat die weltweite Gleichgültigkeit gegenüber der "größten humanitären Krise der Welt" im Sudan kritisiert. Im Sudan herrsche die "größte Hungerkrise, die größte Flüchtlingskrise (...) und die Welt zuckt nur mit den Schultern", sagte NRC-Chef Jan Egeland der Nachrichtenagentur AFP am Samstag. Demnach sind rund 1,5 Millionen Menschen in dem Land "am Rande einer Hungersnot".

Tausende demonstrieren in Angola gegen die Regierung

In Angola haben mehrere tausend Oppositionsanhänger in der Hauptstadt Luanda gegen die Regierung demonstriert. Rund 4000 Menschen marschierten friedlich mit Plakaten durch die Stadt auf denen sie die Regierungspartei MPLA sowie deren Präsidenten Joao Lourenco kritisierten, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Es war die erste große Demonstration dieser Art seit den umstrittenen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen vor zwei Jahren in dem südafrikanischen Land.

Präsidentenwahl in Rumänien: Rechtspopulistischer Kandidat könnte Erfolg erzielen

In Rumänien findet am Sonntag die erste Runde einer womöglich richtungsweisenden Präsidentenwahl statt. Der rechtspopulistische Kandidat George Simion, ein erklärter Anhänger des designierten US-Präsidenten Donald Trump, könnte angesichts der gesellschaftlichen Spannungen in dem Land einen Erfolg erzielen und in die Stichwahl einziehen. Das wiederum könnte seiner Partei AUR Auftrieb für die Parlamentswahl am 1. Dezember geben.

Textgröße ändern: