Lesben und Schwule in der Union fordern Entschuldigung von Kramp-Karrenbauer
Nach dem Fastnachts-Witz von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer vor dem Stockacher Narrengericht über Toiletten für intergeschlechtliche Menschen hat der Bundesverband Lesben und Schwule in der Union (LSU) eine Entschuldigung gefordert. "Natürlich ist eine Entschuldigung fällig", sagte der Verbandsvorsitzende Alexander Vogt am Montag im Radioprogramm "SWR Aktuell". "Das erwarten wir." Auch im Karneval gebe es Grenzen.
"Political Correctness hin oder her, manche finden das ja übertrieben", sagte Vogt. "Aber solche Grenzen müssen klar sein. Man macht ja auch über andere Minderheiten keine Witze mehr." Dass Kramp-Karrenbauer wohl nicht aus böser Absicht handelte, mache die Sache nicht besser. "Wenn das unüberlegt passiert, ist es ja auch ein Zeichen dafür, wie es landläufig verbreitet ist, dieses Denken."
Er erwarte nun, dass es ein klärendes Gespräch mit der CDU-Chefin gebe, sagte Vogt: "Ich hoffe, dass wir das Angebot bekommen, uns darüber möglichst vor einem kurzen Zeithorizont zu unterhalten."
Die CDU-Chefin hatte bei ihrem Auftritt vor dem Stockacher Narrengericht am vergangenen Donnerstag gesagt, Toiletten für intergeschlechtliche Menschen seien "für die Männer, die noch nicht wissen, ob sie noch stehen dürfen beim Pinkeln oder schon sitzen müssen. Dafür – dazwischen – ist diese Toilette."
(S.A.Dudajev--DTZ)