Deutsche Tageszeitung - Pistorius besorgt über Lage der Ukraine nach 1000 Tagen Krieg

Pistorius besorgt über Lage der Ukraine nach 1000 Tagen Krieg


Pistorius besorgt über Lage der Ukraine nach 1000 Tagen Krieg
Pistorius besorgt über Lage der Ukraine nach 1000 Tagen Krieg / Foto: © AFP

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat sich besorgt über die militärische Lage der Ukraine nach 1000 Tagen im russischen Angriffskrieg geäußert. Derzeit überziehe Russland das Land mit den massivsten Luftangriffen der vergangenen Monate, sagte Pistorius am Dienstag am Rande eines EU-Verteidigungsministertreffens in Brüssel. Russland gehe es "um Terror, es geht um Angst, und es geht um Verunsicherung", betonte der SPD-Politiker.

Textgröße ändern:

Zudem habe Moskau geschätzt 10.000 nordkoreanische Soldaten ins Land geholt, sagte Pistorius weiter. In dieser Lage könne die Ukraine weiter auf die Unterstützung der europäischen Nato-Partner vertrauen.

Pistorius macht sich nach eigenen Worten zudem "Sorgen darüber", wie die Ukraine mit westlicher Unterstützung ihre Position stärken könne, damit sich für den russischen Präsidenten Wladimir Putin "eine Notwendigkeit und eine Einsicht ergibt, zu verhandeln". "Im Augenblick ist das nicht erkennbar", fügte der Verteidigungsminister hinzu.

Die EU müsse sich mit den USA ernsthaft Gedanken machen, wie ein möglicher Waffenstillstand abgesichert werden könne, betonte der Minister. "Aber erst einmal muss erreicht werden, dass verhandelt wird". Diese Botschaft sei "adressiert an Putin".

Wie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wies Pistorius Forderungen nach der Entsendung von Taurus-Marschflugkörpern an Kiew zurück. "An der Position der Bundesregierung insgesamt hat sich nichts geändert", betonte er. Auf Englisch fügte Pistorius hinzu, "im Moment" sei das Liefern von Taurus nicht denkbar.

Die EU-Verteidigungsminister und Nato-Generalsekretär Mark Rutte wollten in Brüssel per Video mit dem ukrainischen Ressortchef Rustem Umerow über die angespannte militärische Lage beraten.

(P.Vasilyevsky--DTZ)

Empfohlen

Kiew: Russland feuert erstmals Interkontinentalrakete auf die Ukraine ab

Russland hat nach ukrainischen Angaben erstmals seit Kriegsbeginn eine Interkontinentalrakete auf die Ukraine abgefeuert. Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, die russische Armee habe eine solche Rakete während Angriffen auf die Stadt Dnipro am Donnerstagmorgen eingesetzt. Der Kreml wollte sich zu den ukrainischen Angaben zum mutmaßlichen Einsatz der Interkontinentalrakete nicht äußern.

Organspende: Abgeordnete wollen vor Neuwahlen über Widerspruchslösung abstimmen

Die Unterstützer einer Widerspruchslösung bei Organspenden wollen noch vor der Neuwahl im Bundestag über das Thema abstimmen lassen. "Wir werden uns mit aller Kraft dafür einsetzen, dass über unseren Gruppenantrag bis zur geplanten Bundestagswahl am 23. Februar 2025 im Plenum entschieden wird", erklärten die Abgeordneten Sabine Dittmar (SPD) und Armin Grau (Grüne) in der "Rheinischen Post" vom Donnerstag. Demnach werde die fraktionsübergreifende Initiative bereits von 223 Abgeordneten unterstützt.

Früherer britischer Vize-Premier John Prescott im Alter von 86 Jahren gestorben

Der frühere britische Vize-Premierminister John Prescott ist tot. Prescott, der von 1997 bis 2007 als Stellvertreter von Premier Tony Blair eine maßgebliche Rolle in dessen Labour-Regierungen spielte, starb nach Angaben seiner Familie am Mittwoch im Alter von 86 Jahren in einem Pflegeheim. Prescott war aufgrund eines 2019 erlittenen Schlaganfalls und einer Alzheimererkrankung gesundheitlich schwer angeschlagen.

Kanzlerkandidaten-Debatte: Lauterbach stärkt Scholz den Rücken

In der laufenden Debatte um den richtigen Kanzlerkandidaten der SPD für die Bundestagswahl im Februar hat Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Amtsinhaber Olaf Scholz den Rücken gestärkt. "Für mich ist Olaf Scholz der klassische Kandidat", sagte Lauterbach am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin". Er sei ein "sehr guter Wahlkämpfer", der ein "sehr gutes Ergebnis bringen wird", sagte Lauterbach weiter. Scholz müsse jetzt schnell als Kandidat bestätigt werden.

Textgröße ändern: