Blinken: Biden will vor Trump-Antritt "jeden Dollar" für Ukraine ausgeben
Vor dem Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Donald Trump im Januar will die scheidende US-Regierung die Ukraine noch im vollen Umfang unterstützen. US-Außenminister Antony Blinken sagte am Mittwoch bei der Nato in Brüssel: "Präsident (Joe) Biden setzt sich dafür ein, dass jeder Dollar, der uns zur Verfügung steht, bis zum 20. Januar ausgegeben wird." Er verwies auf rund 8,5 Milliarden Dollar (gut acht Milliarden Euro), die Washington zuletzt für die Sicherheit der Ukraine zugesagt habe.
Die scheidende US-Regierung drängte zugleich die europäischen Partner, auch künftig die Ausbildung und Ausrüstung der ukrainischen Streitkräfte sicherzustellen. Nötig seien "mehr Artillerie, mehr Luftverteidigung und mehr Munition", betonte Blinken nach einem Treffen des Nato-Rats im Brüsseler Hauptquartier.
Die Nato und die EU fürchten, dass Trump nach seiner Amtsübernahme am 20. Januar die milliardenschweren Militärhilfen seines Landes für Kiew kürzt und sich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin auf einen Frieden zum Nachteil der Ukraine einigt. Sorge ruft daneben der Zusammenbruch der Ampel-Koalition in Deutschland hervor. Die USA sind bisher vor Deutschland der größte einzelne Geldgeber für die Ukraine.
Blinken wollte im Anschluss in Brüssel mit dem ukrainischen Außenminister Andrij Sybiha sowie mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell über die Lage beraten. Borrell war kurz nach Trumps Wahlsieg nach Kiew gereist und hatte die EU-Unterstützung für die Ukraine "unerschütterlich" genannt.
(V.Sørensen--DTZ)