Warnstreiks im öffentlichen Dienst am Montag deutlich ausgeweitet
Vor Beginn der dritten Tarifrunde für den öffentlichen Dienst der Bundesländer haben die Gewerkschaften ihre Warnstreiks am Montag intensiviert. In Hamburg, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein waren Tarifbeschäftigte aus den verschiedensten Verwaltungsbereichen zu den Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Streiks gab es außerdem in Nordrhein-Westfalen und Thüringen, wo das Personal von Universitätskliniken und Bildungseinrichtungen protestierte.
In Hamburg beteiligten sich nach Angaben der Gewerkschaft Verdi mindestens 4000 Warnstreikende an einem Protestmarsch durch die Innenstadt, in der baden-württembergischen Hauptstadt Stuttgart rund 1200 Menschen. Darunter waren Mitarbeiter von Universitäten, Regierungspräsidien, Autobahnmeistereien, Kultureinrichtungen und Psychiatrien. "Wir erwarten diese Woche ein abschlussfähiges Angebot", erklärte dort Verdi-Landesbezirksleiter Martin Gross.
Nach zwei ergebnislosen Tarifrunden werden die Arbeitnehmer und die Arbeitgeber ab Donnerstag weiter verhandeln. Zuvor planen Verdi und die übrigen Gewerkschaften des öffentlichen Diensts großangelegte Warnstreiks in allen Bereichen der Verwaltungen. Am Dienstag sind unter anderem Nordrhein-Westfalen, Bayern und Berlin sowie erneut Baden-Württemberg an der Reihe.
Die Gewerkschaften fordern sechs Prozent mehr Lohn, mindestens aber 200 Euro mehr im Monat für die 800.000 direkt betroffenen Tarifangestellten der Länder. Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder, der alle Bundesländer außer Hessen angehören, legte in den bisherigen Verhandlungen noch kein eigenes Angebot vor.
Verdi-Bundeschef Frank Bsirske warnte bereits vor einer weitere Zuspitzung des Konflikts. "Ich schließe im Moment auch eine Eskalation nicht aus", sagte der Gewerkschaftsvorsitzende den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Montag. Eine schnelle Einigung sei nicht in Sicht, beide Seiten lägen weit auseinander.
(V.Korablyov--DTZ)