Deutsche Tageszeitung - EU-Außenbeauftragter sichert Ukraine nach Trump-Sieg Unterstützung der Europäer zu

EU-Außenbeauftragter sichert Ukraine nach Trump-Sieg Unterstützung der Europäer zu


EU-Außenbeauftragter sichert Ukraine nach Trump-Sieg Unterstützung der Europäer zu
EU-Außenbeauftragter sichert Ukraine nach Trump-Sieg Unterstützung der Europäer zu / Foto: © AFP

Kurz vor seinem Ausscheiden aus dem Amt ist der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Samstag in die ukrainische Hauptstadt Kiew gereist. Mit Blick auf den Wahlsieg des Republikaners Donald Trump in den USA und Sorgen vor einem Ende der US-Hilfen sicherte er der Ukraine die Unterstützung der EU zu. "Die Botschaft ist klar: Die Europäer werden die Ukraine weiterhin unterstützen", sagte Borrell zu einem mitreisenden Journalisten der Nachrichtenagentur AFP.

Textgröße ändern:

Trump hatte im Wahlkampf die US-Milliardenhilfen für die Ukraine scharf kritisiert und zudem angekündigt, noch vor seinem Amtsantritt den Ukraine-Krieg binnen "24 Stunden" zu beenden. Sein Wahlsieg in dieser Woche löste daher vor allem in Kiew Besorgnis aus. Die Ukraine befürchtet, Trump könnte nicht nur die US-Unterstützung beenden, sondern das Land zur Abgabe eines großen Teils des von Russland besetzten Territoriums zwingen wollen.

"Niemand weiß genau, was die neue Regierung tun wird", sagte Borrell. Er wies zudem darauf hin, dass US-Präsident Joe Biden noch zwei Monate im Amt sei, um Entscheidungen zu treffen. Biden gilt als enger Verbündeter und Unterstützer der Ukraine. Die Europäer müssten dennoch, "diese Gelegenheit nutzen, um ein stärkeres und geeintes Europa aufzubauen", mahnte der EU-Außenbeauftragte.

Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 hat Europa laut dem Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) rund 125 Milliarden Dollar (umgerechnet 117 Milliarden Euro) für die Unterstützung der Ukraine ausgegeben. Die USA übermittelten demnach Hilfen in Höhe von 90 Milliarden Dollar.

Borrell sagte, es sei Sache der EU-Länder zu entscheiden, "wann und wie sie ihre Unterstützung bei Bedarf aufstocken". Bei einem Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs am Freitag in Budapest hätte sich jedoch eine Mehrheit der Mitgliedstaaten für eine Fortführung der Unterstützung der Ukraine ausgesprochen.

Borrell ist seit Ende 2019 Außenbeauftragter und EU-Vizekommissionspräsident. Er gibt das Amt spätestens Ende November ab. Ihm soll die bisherige estnische Regierungschefin Kaja Kallas nachfolgen. Die Staats- und Regierungschefs der EU hatten Kallas nach den Europawahlen Anfang Juni als neue Außenbeauftragte nominiert.

(P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

"Antworten, die andere nicht geben": Habeck stimmt Grüne auf Wahlkampf ein

Das designierte Grünen-Spitzenduo für die Bundestagswahl, Robert Habeck und Annalena Baerbock, haben die Partei auf klare Positionierungen im Wahlkampf eingeschworen. "Wir geben Antworten, die andere nicht geben", sagte Vizekanzler Habeck am Freitagabend auf dem Grünen-Parteitag in Wiesbaden. Die Partei stehe für Veränderung, zudem für "Mitmenschlichkeit - und zwar in jeder Pore", betonte Baerbock.

Selenskyj: Mit Trump als US-Präsident wird Ukraine-Krieg "früher" enden

Mit Donald Trump als neuem US-Präsidenten wird der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj "früher" enden. "Es ist sicher, dass der Krieg mit der Politik des Teams, das jetzt das Weiße Haus führen wird, früher enden wird", sagte Selenskyj am Freitag in einem Interview mit der öffentlich-rechtlichen ukrainischen Medienanstalt Suspilne. "Das ist ihr Ansatz, ihr Versprechen an ihre Bürger."

"Antworten, die andere nicht geben": Habeck schwört Grüne auf Wahlkampf ein

Vizekanzler Robert Habeck hat die Grünen auf möglichst klare Positionierungen im Bundestagswahlkampf eingeschworen. "Wir geben Antworten, die andere nicht geben", sagte der Bundeswirtschaftsminister am Freitag auf dem Grünen-Parteitag in Wiesbaden. Die Partei habe in den nächsten Wochen eine Aufgabe, nämlich "den Unterschied zu markieren" und dem Land "Orientierung zu geben".

Xi warnt zum Auftakt des Apec-Gipfels in Peru vor zunehmendem "Protektionismus"

Der chinesische Präsident Xi Jinping hat zum Auftakt des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) vor einer neuen Ära des "Protektionismus" gewarnt. Die Welt sei "in eine neue Periode der Turbulenzen und des Wandels eingetreten", erklärte Xi nach Angaben der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua anlässlich des Treffens in der peruanischen Hauptstadt Lima. Er äußerte sich demnach besorgt über den "sich ausbreitenden Unilateralismus und Protektionismus und warnte davor, dass die Fragmentierung der Weltwirtschaft zunimmt".

Textgröße ändern: