Deutsche Tageszeitung - Sudans Präsident al-Bashir ernennt Mohamed Ela zum neuen Regierungschef

Sudans Präsident al-Bashir ernennt Mohamed Ela zum neuen Regierungschef


Sudans Präsident al-Bashir ernennt Mohamed Ela zum neuen Regierungschef
Sudans Präsident al-Bashir ernennt Mohamed Ela zum neuen Regierungschef / Foto: ©

Nach der Auflösung der Zentral- und Provinzregierungen hat Sudans Präsident Omar al-Bashir die Ernennung von Mohamed Tahir Ela zum neuen Ministerpräsidenten angekündigt. Das teilte das Präsidialamt am Samstag mit. Am Vortag hatte al-Bashir angesichts landesweiter Proteste einen einjährigen Notstand im nordostafrikanischen Land ausgerufen.

Textgröße ändern:

Ela ist der ehemalige Gouverneur des Bundesstaates Jazeera. Zuvor hatte al-Bashir seinen langjährigen Verbündeten Bakri Hassan Saleh als ersten Vizepräsidenten entlassen.

Im Sudan gehen seit dem 19. Dezember fast täglich Regierungsgegner auf die Straße. Die Proteste hatten sich zunächst gegen eine Erhöhung des Brotpreises gerichtet. Rasch weiteten sie sich zu Demonstrationen gegen al-Baschir aus. Gegen ihn besteht seit Jahren ein internationaler Haftbefehl wegen Völkermordes.

Die Initiatoren der Proteste kündigten trotz al-Bashirs Erlassen weitere Demonstrationen bis zu einem Rücktritt des 75-jährigen Präsidenten an. Am Freitagabend gab es erneut Proteste in der an Khartum angrenzenden Stadt Omdurman. Die Polizei ging nach Angaben von Augenzeugen mit Tränengas gegen die Demonstranten vor.

Amtlichen Angaben zufolge wurden bei den Kundgebungen bislang 31 Menschen getötet. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch spricht dagegen von mindestens 51 Toten, darunter Mediziner und Kinder. Der sudanesische Geheimdienst inhaftierte hunderte Demonstranten, Oppositionspolitiker, Aktivisten und Journalisten.

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Israel: Chance auf diplomatische Lösung mit Hisbollah schwindet - Hamas bekräftigt Kampfeswillen

Israel sieht nach eigenen Angaben angesichts der fast täglichen Auseinandersetzungen an der Grenze zum Libanon die Chance auf eine diplomatischen Lösung schwinden. "Die Möglichkeit einer Einigung schwindet, da die Hisbollah sich weiter an die Hamas bindet und sich weigert, den Konflikt zu beenden", sagte der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant nach Angaben seines Ministeriums am Montag dem US-Sondergesandten Amos Hochstein mit Blick auf die pro-iranische schiitische Miliz und ihre palästinensischen Verbündeten. Unterdessen erklärte Hamas-Chef Jahja Sinwar, seine Organisation sei bereit für einen "langen Abnutzungskrieg" gegen Israel.

Streit mit von der Leyen: Frankreich tauscht EU-Kommissar Breton aus

Vor Amtsantritt der neuen EU-Kommission unter Ursula von der Leyen hat mit dem französischen EU-Kommissar Thierry Breton einer ihrer größten Brüsseler Kritiker überraschend hingeworfen. "Ich trete mit sofortiger Wirkung von meinem Amt als Europäischer Kommissar zurück", erklärte Breton in einem Brief an die Kommissionspräsidentin, den er am Montag im Onlinedienst X veröffentlichte. Sein Nachfolger in der nächsten EU-Kommission soll Frankreichs amtierender Außenminister Stéphane Séjourné werden.

Hamas-Chef Sinwar: Sind bereit für "langen Abnutzungskrieg" gegen Israel

Die Hamas ist nach den Worten ihres Chefs Jahja Sinwar bereit für einen "langen Abnutzungskrieg" gegen Israel. "Wir haben uns darauf vorbereitet, einen langen Abnutzungskrieg zu führen, der den politischen Willen des Feindes brechen wird", sagte der Chef des Politbüros der Hamas am Montag in einer an die Huthi-Miliz im Jemen gerichteten Botschaft.

Scholz baut in Usbekistan und Kasachstan wirtschaftliche Beziehungen weiter aus

Die Nutzung von Rohstoffen, die Ölversorgung in Deutschland und der Ukraine-Krieg haben am zweiten Tag der Zentralasien-Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Mittelpunkt gestanden. Er habe "sehr gute Gespräche" geführt, sagte Scholz am Montag nach einem Treffen mit Kasachstans Präsident Kassym-Schomart Tokajew in Astana. Zudem seien "sehr viele sehr praktische Vereinbarungen abgeschlossen worden", was "ein gutes Zeichen für die Verbesserung der ökonomischen und politischen Beziehungen" sei.

Textgröße ändern: