Deutsche Tageszeitung - Israel greift erneut im Süden von Beirut an - Frau bei Angriff auf Auto getötet

Israel greift erneut im Süden von Beirut an - Frau bei Angriff auf Auto getötet


Israel greift erneut im Süden von Beirut an - Frau bei Angriff auf Auto getötet
Israel greift erneut im Süden von Beirut an - Frau bei Angriff auf Auto getötet / Foto: © AFP

Die israelische Armee hat am Donnerstag erneut Ziele im Süden von Beirut angegriffen. Etwa eine Stunde vorher hatte die israelische Armee einen Evakuierungsaufruf für vier südliche Vororte veröffentlicht, der auch für ein Gelände in der Nähe des Flughafens galt. Wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete, wurde eine Heizungsfabrik in dem Gebiet stark beschädigt.

Textgröße ändern:

Der libanesische Verkehrsminister Ali Hamie teilte mit, der Betrieb am einzigen internationalen Flughafen des Libanon laufe normal.

Der Angriff in der Nacht habe "kleine Schäden" an einigen Gebäuden verursacht, aber "nicht innerhalb des Terminals", sagte ein Flughafenvertreter, der anonym bleiben wollte. Der Angriff habe ein Wartungsgebäude getroffen, das einem Tochterunternehmen von Middle East Airlines gehöre, der nationalen Fluggesellschaft und praktisch der einzigen noch von Beirut aus fliegenden Airline.

Bei einem israelischen Angriff auf ein Fahrzeug auf einer wichtigen Verbindungsstraße zwischen Beirut, der Bekaa-Ebene und dem östlichen Nachbarland Syrien wurde am Donnerstag nach Angaben aus libanesischen Sicherheitskreisen eine Frau getötet. Ein Mann in dem Fahrzeug sei verletzt worden, hieß es weiter. Die staatliche Nationale Nachrichtenagentur berichtete, eine "feindliche Drohne" habe in Araya in der Nähe von Beirut ein Auto attackiert. Demnach war die Straße durch den Angriff blockiert.

Ein AFP-Fotograf sah ein ausgebranntes Auto und ein weiteres stark beschädigtes Fahrzeug auf der wichtigen Verbindungsstraße.

Es handelte sich um den vierten Angriff auf dieser stark frequentierten Straße binnen zwei Wochen. In der vergangenen Woche waren zwei Autos auf der Strecke ins Visier genommen worden, darunter ein mit Waffen und Munition der Hisbollah beladener Lieferwagen. Am 24. Oktober wurden zwei Menschen bei einem Drohnenangriff getötet.

Die Hisbollah-Miliz im Libanon hatte einen Tag nach dem Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 mit regelmäßigen Raketenangriffen eine zweite Front gegen Israel eröffnet. Als Reaktion beschoss Israel Ziele im Nachbarland.

Seit einigen Wochen hat die israelische Armee ihre Angriffe auf Ziele der Hisbollah im Libanon deutlich verstärkt und zudem Ende September auch Bodeneinsätze gegen Stellungen der pro-iranischen Miliz im Südlibanon begonnen.

(L.Barsayjeva--DTZ)

Empfohlen

Moskau: Westen muss mit Ukraine-Gesprächen "Vernichtung" von Bevölkerung verhindern

Russland hat an den Westen appelliert, mit dem raschen Beginn von Verhandlungen über die Zukunft der Ukraine die "Vernichtung" der dortigen Zivilbevölkerung zu verhindern. Der Westen könne entweder weiterhin die Ukraine "und die Vernichtung der ukrainischen Bevölkerung finanzieren oder die gegenwärtigen Realitäten anerkennen und mit Verhandlungen beginnen", sagte am Donnerstag der Sekretär des russischen Sicherheitsrats, Sergej Schoigu. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wies Zugeständnisse an Russland als "inakzeptabel" und "selbstmörderisch" zurück.

Finanzminister Kukies legt Amtseid im Bundestag ab

Der neue Finanzminister Jörg Kukies (SPD) hat seinen Amtseid im Bundestag abgelegt. Kukies sprach die im Grundgesetz festgeschriebene Eidesformel am Donnerstagnachmittag vor Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD). Diese gratulierte ihm zum neuen Amt. Kukies nahm anschließend Glückwünsche seiner Kabinettskolleginnen und -kollegen entgegen und verließ dann den Plenarsaal wieder.

US-Militärrichter setzt Deal mit 9/11-Drahtzieher wieder in Kraft

Ein US-Militärrichter hat eine Strafvereinbarung für den mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge vom 11. September, Khalid Sheikh Mohammed, wieder in Kraft gesetzt, die einen Prozess mit Todesstrafe vermeiden würde. Die Vereinbarung betrifft auch zwei weitere Angeklagte, wie ein US-Beamter am Donnerstag bestätigte.

Regierungskrise: Bundestag setzt Sitzungen Donnerstag und Freitag weitgehend aus

Vor dem Hintergrund der Regierugskrise hat der Bundestag sein Sitzungsprogramm für diese Woche weitgehend gestrichen. Auf der Tagesordnung standen nach einer über vierstündigen Sitzungsunterbrechung am Donnerstagnachmittag nur noch die Vereidigung des neuen Finanzministers Jörg Kukies (SPD) sowie eine Debatte über Konsequenzen der US-Wahl. Das Sitzungesnde ist nun für 16.40 Uhr geplant.

Textgröße ändern: