Deutsche Tageszeitung - FDP-Fraktionschef Dürr fordert raschere Neuwahlen als von Scholz vorgeschlagen

FDP-Fraktionschef Dürr fordert raschere Neuwahlen als von Scholz vorgeschlagen


FDP-Fraktionschef Dürr fordert raschere Neuwahlen als von Scholz vorgeschlagen
FDP-Fraktionschef Dürr fordert raschere Neuwahlen als von Scholz vorgeschlagen / Foto: © AFP/Archiv

Nach dem Scheiten der Ampel-Koalition hat FDP-Fraktionschef Christian Dürr den Zeitplan von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für Neuwahlen kritisiert. "Wir brauchen schnell Klarheit, ich verstehe nicht, warum der Bundeskanzler damit bis zum nächsten Jahr warten wird", sagte Dürr am Mittwoch im ZDF-"Morgenmagazin" in Bezug auf die Ankündigung von Kanzler Olaf Scholz (SPD), nach dem Koalitionsbruch Mitte Januar die Vertrauensfrage zu stellen, so dass Neuwahlen voraussichtlich Mitte März stattfinden könnten.

Textgröße ändern:

Vor Dürr hatten bereits Politiker von CDU und CSU gefordert, den Bundestag rascher neu zu wählen als von Scholz geplant. CSU-Chef Markus Söder forderte einen Wahltermin im Januar.

Die FDP habe in der Ampel "echte Reformpolitik" machen wollen, das zuletzt vorgelegte Papier sei auch bei Unternehmen auf Zustimmung gestoßen. Das Angebot der SPD war jedoch "viele neue Schulden" zu machen und die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse auszusetzen. "Das kann keine Option sein", fügte Dürr hinzu.

In Bezug auf die von Scholz angekündigten Beschlüsse, zum Beispiel zur kalten Progression, die noch bis Ende des Jahres gefasst werden sollten, sagte der FDP-Fraktionsvorsitzende: "Wenn es um Entlastung geht, ist es selbstverständlich, dass wir dabei sind." Er könne sich aber vorstellen, dass von Seiten der SPD Vorschläge kommen, die nicht zur Entlastung der Bürger beitrügen.

Scholz hatte am Mittwochabend angekündigt, bis Weihnachten noch die Gesetzesvorlagen im Bundestag zur Abstimmung stellen, "die keinen Aufschub" dulden, sagte Scholz am Mittwochabend. Dazu zählten der Ausgleich für die sogenannte kalte Progression, um inflationsbedingte höhere Steuerbelastungen von Arbeitnehmern zu vermeiden.

In Bezug auf mögliche Koalitionspartner nach einer Neuwahl sagte Dürr, die FDP habe klare Linien, dazu gehöre das Einhalten an der Schuldenbremse. Die Union habe bereits signalisiert, dass sie daran ebenfalls festhalten wolle. Die FDP liegt in Umfragen derzeit bei drei bis vier Prozent.

(U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

Trump: Ex-Geheimdienstkoordinator Ratcliffe soll CIA-Chef werden

Der frühere US-Geheimdienstkoordinator John Ratcliffe soll künftig Chef des Auslandsgeheimdienstes CIA werden. Das teilte der designierte US-Präsident Donald Trump am Dienstag mit. Ratcliffe werde "ein furchtloser Kämpfer für die verfassungsgemäßen Rechte aller Amerikaner sein und gleichzeitig ein Höchstmaß an nationaler Sicherheit und Frieden durch Stärke gewährleisten", erklärte Trump, der in der vergangenen Woche die Präsidentschaftswahl mit deutlicher Mehrheit gewonnen hatte.

Nach Erdrutschsieg der Opposition: Mauritius bekommt neuen Regierungschef

Nach der Parlamentswahl in Mauritius wird der bisherige Oppositionsführer Navin Ramgoolam neuer Regierungschef. Der Sieg von Ramgoolams Bündnis für Veränderung wurde am Dienstag offiziell bestätigt. Das Bündnis gewann bei der Wahl am Sonntag nahezu alle Mandate im Parlament des afrikanischen Inselstaates.

US-Justiz spricht in Abu-Ghraib-Gefängnis gefolterten Irakern Entschädigung zu

Ein Bundesgericht in den USA hat am Dienstag eine US-Sicherheitsfirma zur Zahlung von 42 Millionen Dollar Schadenersatz (39,5 Millionen Euro) an drei Iraker verurteilt, die während des Irak-Krieges im berüchtigten Abu-Ghraib-Gefängnis bei Bagdad gefoltert worden waren. Das im Bundesstaat Virginia ansässige Unternehmen CACI Premier Technology wurde für seine Rolle bei der Folterung der Männer in dem Gefängnis in den Jahren 2003 und 2004 verantwortlich gemacht, wie die regierungsunabhängige Organisation Center for Constitutional Rights (CCR) mitteilte.

Trump betraut Abgeordneten Waltz mit Posten des Nationalen Sicherheitsberaters

In der Regierung des künftigen US-Präsidenten Donald Trump wird der republikanische Kongressabgeordnete Mike Waltz den wichtigen Posten des Nationalen Sicherheitsberaters übernehmen. Waltz sei eine "landesweit anerkannte Führungspersönlichkeit auf dem Gebiet der nationalen Sicherheit", begründete Trump am Dienstag diese Personalentscheidung.

Textgröße ändern: