Deutsche Tageszeitung - Zahl der in Deutschland lebenden Flüchtlinge erreicht Höchststand

Zahl der in Deutschland lebenden Flüchtlinge erreicht Höchststand


Zahl der in Deutschland lebenden Flüchtlinge erreicht Höchststand
Zahl der in Deutschland lebenden Flüchtlinge erreicht Höchststand / Foto: © AFP

Die Zahl der in Deutschland lebenden Geflüchteten hat einen Höchststand erreicht. Zum Ende des ersten Halbjahres 2024 waren es 3,48 Millionen, wie nach AFP-Informationen vom Freitag aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken-Gruppe im Bundestag hervorgeht. Demnach waren dies rund 60.000 mehr als zum Jahresende 2023. Ein Drittel aller Geflüchteten kam mit 1,18 Millionen aus der Ukraine. Ihre Zahl nahm seit Ende 2023 um rund 45.000 zu.

Textgröße ändern:

Die Daten umfassen alle Menschen, die aus humanitären Gründen in Deutschland Schutz suchen, unabhängig vom Aufenthaltsstatus. Zuerst hatte die "Neue Osnabrücker Zeitung" darüber berichtet.

43.616 Menschen hatten nach der Antwort der Bundesregierung zur Jahresmitte Asyl in Deutschland erhalten, weitere 727.881 einen Schutzstatus nach der Genfer Flüchtlingskonvention. Ersatzweise subsidiären Schutz hatten 539.500 Menschen. Hinzu kommen weitere Aufenthaltskategorien wie Geduldete und Asylbewerber.

Veranlasst hat die Anfrage an die Bundesregierung die Linken-Abgeordnete Clara Bünger. Sie betonte, der Anstieg der Geflüchteten in Deutschland um 60.000 sei vor allem durch Menschen zu erklären, die vor dem Krieg aus der Ukraine geflohen seien.

Bünger kritisierte, dass etwa CDU-Chef Friedrich Merz die Flüchtlingslage zu einem "nationalen Notstand" erklären wolle. "Solche Panikmache lenkt bewusst von den wahren sozialen Problemen ab und nutzt Angst, um Geflüchtete zum Sündenbock zu machen", erklärte sie. Es müsse vielmehr darüber gesprochen werden, "wie die Aufnahme und Arbeitsmarktintegration der schutzbedürftigen Menschen gelingen kann".

Ausreisepflichtig waren zum Stichtag 30. Juni nach den Angaben der Bundesregierung 226.882 Menschen. Allerdings hatten von ihnen 182.727 eine sogenannte Duldung, können also aus humanitären oder familiären Gründen derzeit nicht abgeschoben werden.

(Y.Leyard--DTZ)

Empfohlen

Scholz soll am 6. Dezember erneut vor Hamburger Cum-Ex-Ausschuss aussagen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) soll am 6. Dezember zum dritten Mal als Zeuge vor dem Hamburger Untersuchungsausschuss zum Cum-Ex-Skandal aussagen. Wie eine Sprecherin der Hamburger Bürgschaft am Freitag bestätigte, beschloss der Ausschuss in seiner Sitzung Anfang September, Scholz für den 6. Dezember einzuladen. Ebenfalls aussagen sollen Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und der ehemalige Ministerpräsident Schleswig-Holsteins, Peter Harry Carstensen (CDU).

Hisbollah-Kreise: Chef von Elite-Einheit der Miliz bei israelischem Angriff getötet

Bei einem gezielten israelischen Angriff in Beirut ist nach Hisbollah-Angaben einer der derzeit ranghöchsten Militärchefs der pro-iranischen Miliz getötet worden. Der Kommandeur der Hisbollah-Elite-Einheit Radwan, Ibrahim Akil, sei bei dem Angriff am Freitag im Süden der libanesischen Hauptstadt getötet worden, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Hisbollah-Kreisen. Vor der gezielten Tötung des Hisbollah-Militärchefs Fuad Schukr durch die israelische Armee im Juli in Beirut galt Akil demnach als "zweithöchster Kommandeur".

Von der Leyen: Ukraine soll EU-Kredit in Höhe von 35 Milliarden Euro erhalten

Die Ukraine kann mit einem baldigen EU-Kredit über 35 Milliarden Euro rechnen. "Wir sind nun zuversichtlich, dass wir der Ukraine dieses Darlehen, das durch die unerwarteten Gewinne aus den stillgelegten russischen Vermögenswerten gedeckt ist, sehr schnell gewähren können", sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Freitag bei einem Besuch in Kiew.

Hisbollah reagiert mit neuen Raketenangriffen auf israelische Bombardements

Im Konflikt zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah haben beide Seiten ihre Angriffe intensiviert. Rund 140 Raketen seien am Freitag binnen einer Stunde aus dem Libanon auf Israel abgefeuert worden, teilte die israelische Armee mit. Die Hisbollah erklärte, sie habe "Salven von Katjuscha-Raketen" auf Militärstützpunkte in Israel abgefeuert. Zuvor hatten israelische Kampfjets nach Armeeangaben rund hundert Raketenwerfer der pro-iranischen Miliz im Libanon bombardiert.

Textgröße ändern: