Deutsche Tageszeitung - Armee: Drei Israelis im Westjordanland an Grenzübergang zu Jordanien erschossen

Armee: Drei Israelis im Westjordanland an Grenzübergang zu Jordanien erschossen


Armee: Drei Israelis im Westjordanland an Grenzübergang zu Jordanien erschossen
Armee: Drei Israelis im Westjordanland an Grenzübergang zu Jordanien erschossen / Foto: © AFP

An einem Grenzübergang zwischen dem von Israel besetzten Westjordanland und Jordanien sind am Sonntag drei Israelis erschossen worden. Wie die israelische Armee mitteilte, kam am Grenzübergang an der Allenby-Brücke ein "Terrorist" mit einem Lastwagen aus Jordanien, stieg aus und schoss auf Mitarbeiter einer israelischen Sicherheitsfirma. "Drei israelische Zivilisten wurden für tot erklärt", der Angreifer sei erschossen worden.

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Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte, ein "verabscheuungswürdiger Terrorist" habe an der Allenby-Brücke drei Israelis "kaltblütig ermordet". Der Mann sei ein Anhänger einer "mörderischen Ideologie" gewesen, die vom Iran verbreitet werde.

Jordaniens Innenministerium erklärte, die Behörden in Amman untersuchten den Vorfall. Aus jordanischen Sicherheitskreisen verlautete, der Grenzübergang sei geschlossen worden.

Die Allenby-Brücke, in Jordanien auch König-Hussein-Brücke genannt, führt über den Fluss Jordan, der die Grenze zwischen Jordanien und Israel und damit auch zum von Israel besetzten Westjordanland bildet. Für Palästinenser aus dem Westjordanland ist der Grenzübergang die einzige Ein- und Ausreisemöglichkeit, die nicht über Israel führt. Auf israelischer Seite wird der Grenzübergang von israelischen Sicherheitskräften und privaten Sicherheitsleuten betrieben.

Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom teilte mit, die drei Menschen an dem Grenzübergang seien an Schussverletzungen gestorben. Israelischen Medienberichten zufolge eröffnete der Angreifer an einer Kontrollstelle das Feuer. Die israelische Armee schickte nach eigenen Angaben Soldaten zum Angriffsort, um den Lastwagen auf Sprengstoff zu untersuchen.

Im seit 1967 von Israel besetzten Westjordanland hat sich die Lage seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen deutlich verschärft. Die im Gazastreifen herrschende Hamas hatte mit ihrem Großangriff auf Israel am 7. Oktober den Krieg ausgelöst.

Mindestens 662 Palästinenser wurden laut dem palästinensischen Gesundheitsministerium im Westjordanland seit Kriegsbeginn von israelischen Soldaten oder Siedlern getötet. Israelischen Angaben zufolge wurden in dem Gebiet im selben Zeitraum mindestens 23 Israelis, darunter auch Sicherheitskräfte, bei palästinensischen Angriffen getötet.

(I.Beryonev--DTZ)

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