Deutsche Tageszeitung - Musk will am Montagabend Live-Interview mit Trump führen

Musk will am Montagabend Live-Interview mit Trump führen


Musk will am Montagabend Live-Interview mit Trump führen
Musk will am Montagabend Live-Interview mit Trump führen / Foto: © AFP/Archiv

Tech-Multimilliardär befragt Ex-Präsidenten: Elon Musk hat für Montagabend ein Live-Interview mit Donald Trump angekündigt. Musk, der keinerlei journalistische Erfahrung hat, will das Interview selber führen, es soll ab 20.00 Uhr (US-Ostküstenzeit, Dienstag 02.00 Uhr MESZ) auf seiner Onlineplattform X gestreamt werden.

Textgröße ändern:

Der Republikaner Trump, der zuletzt in der Auseinandersetzung mit seiner Präsidentschaftsrivalin Kamala Harris und deren Demokratischer Partei in die Defensive geraten ist, dürfte in dem Interview reichlich Raum zur ungestörten Selbstdarstellung bekommen. Musk ist ein Anhänger Trumps. Kurz nach dem Attentat vom 13. Juli, bei dem Trump von einer Kugel am Ohr verletzt wurde, hatte Musk ihm offiziell die Unterstützung für seine erneute Präsidentschaftskandidatur ausgesprochen.

Der High-Tech-Pionier kündigte an, dass das Interview in "improvisierter" Form geführt werde und die Themenbreite unbegrenzt sei. "Also sollte es höchst unterhaltsam sein!" schrieb er. Die X-Nutzerinnen und -Nutzer forderte Musk auf, Fragen und Kommentare zu dem Interview auf der Plattform zu posten.

Trump hat sich begeistert über Musks Unterstützung gezeigt. Für den Chef des Elektroautoherstellers Tesla hat der erneute Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner sogar seine Position zu E-Autos abgemildert, über die er sich jahrelang lustig gemacht hatte. Er sei für Elektroautos - "ich muss das sein, wisst Ihr, weil Elon mich sehr stark unterstützt hat (...), also habe ich keine andere Wahl", sagte Trump kürzlich auf einer Wahlkampfveranstaltung.

Musk hat sich seinerseits in den vergangenen Jahren politisch immer weiter nach rechts bewegt und lässt auf der im Jahr 2022 von ihm übernommenen Plattform X (vormals Twitter) die ungefilterte Verbreitung ultrarechter Verschwörungsideologie und Polemik zu. Auch verbreitet Musk selbst auf seinem X-Account nach Angaben von Experten eine Vielzahl von Falschinformationen zum US-Wahlkampf und findet mit diesen irreführenden Posts enorme Aufmerksamkeit.

Laut einer vor wenigen Tagen veröffentlichten Studie der Nichtregierungsorganisation Center for Countering Digital Hate (Zentrum zur Eindämmung von Digitalem Hass, CCDH) wurden Musks Falschbotschaften dieses Jahr schon fast 1,2 Milliarden Mal angeschaut. Er hat auf X mehr als 193 Millionen Follower.

Das CCDH identifizierte 50 X-Botschaften Musks zur Wahl seit Januar mit Behauptungen, die von unabhängigen Faktencheckern als falsch oder irreführend entlarvt wurden. So behauptete Musk etwa, dass die US-Demokraten die irreguläre Zuwanderung absichtlich beförderten, um die Migranten als Wähler für sich zu gewinnen, oder dass das US-Wahlsystem anfällig für Betrug sei.

Musk hat allerdings bestritten, Trump im Wahlkampf auch finanziell massiv unter die Arme zu greifen. Einen Bericht des "Wall Street Journal", wonach er 45 Millionen Dollar (etwa 41 Millionen Euro) monatlich an eine Trump-nahe Kampagnenorganisation spenden wolle, nannte Musk Ende Juli "lächerlich".

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Alleinerziehende stark von Armut bedroht - Paus legt Familienbericht vor

Das Armutsrisiko von Alleinerziehenden in Deutschland ist drei Mal so hoch wie das von Männern und Frauen in einer Partnerschaft. Zu diesem Befund kommt der neue Familienbericht, den das Bundeskabinett am Mittwoch in Berlin verabschiedete. Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) kritisierte die Rahmenbedingungen für Alleinerziehende. Diese seien "nach wie vor nicht gut" - etwa bei der Kinderbetreuung oder bei Job-Angeboten für Alleinerziehende.

Von der Leyen: Karlspreis "berührt mich tief"

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich dankbar für die Auszeichnung mit dem diesjährigen Aachener Karlspreis gezeigt. "Dieser Preis berührt mich tief", schrieb von der Leyen am Mittwoch im Onlinedienst X. "Denn der Karlspreis trägt Europa im Herzen, unser verlässlicher Anker in bewegten Zeiten." Sie bedanke sich deshalb "im Namen aller, die an unser Europa glauben".

Frankreichs Sozialisten debattieren über Beteiligung an Misstrauensvotum

Einen Tag nach der Regierungserklärung des französischen Premierministers François Bayrou beraten die Sozialisten am Mittwoch über eine mögliche Beteiligung an einem Misstrauensvotum. Bayrou hatte am Vortag angekündigt, die seit 2023 greifende Rentenreform noch einmal für drei Monate zur Debatte zu stellen. Falls dabei kein Kompromiss gefunden werde, solle sie aber in Kraft bleiben. Die Beratungen sollen bereits am Freitag beginnen, teilte das Amt des Premierministers mit.

Internationaler Karlspreis 2025 geht an EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen

Der Aachener Karlspreis 2025 geht an die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen. Das Direktorium würdigte von der Leyen am Mittwoch in einer Mitteilung als "europäische Führungspersönlichkeit" und "starke Stimme Europas in der Welt". Sie nehme die Interessen Europas und seiner Freunde in einer Zeit epochaler Herausforderungen "kraftvoll" wahr, hieß es.

Textgröße ändern: