Syrische Kurdenvertreter suchen Schulterschluss mit Frankreich
Nach dem angekündigten Abzug der US-Truppen aus Syrien suchen die Kurden der Region den Schulterschluss mit Frankreich: Zwei führende Kurdenvertreter forderten am Freitag in Paris diplomatische und militärische Unterstützung. Sie warnten zugleich davor, dass der US-Rückzug die Befreiung von hunderten europäischen Dschihadisten nach sich ziehen könnte.
Die französischen Truppen sollten weiter in der Region bleiben, "bis eine politische Lösung gefunden ist", sagte die Ko-Präsidentin des Demokratischen Rates Syriens (SDC), Ilham Ahmed, nach einem Empfang durch Berater von Präsident Emmanuel Macron im Elysée-Palast.
Zudem solle Frankreich "Druck auf die Türkei ausüben, damit sie ihre Drohungen beendet", sagten die Kurdenvertreter. Sie fürchten nach Abzug der US-Kräfte eine Offensive der Türkei in ihrem Gebiet.
Deshalb würden die kurdischen Truppen an die türkische Grenze verlegt, "um einen möglichen Angriff abzuwehren", sagte Ahmed weiter. Dies könnte nach ihren Worten dazu führen, dass von den Kurden inhaftierte Kämpfer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) nicht länger überwacht werden könnten.
Die Kurden kämpften bisher an der Seite der US-Streitkräfte gegen die IS-Miliz im Norden und Osten Syriens. Die Türkei sieht darin eine Bedrohung, da die syrischen Kurden enge Verbindungen zu der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) unterhalten, die Ankara als "terroristisch" einstuft.
(I.Beryonev--DTZ)