Deutsche Tageszeitung - Trotz Regierungsrücktritt in Belgien keine vorgezogenen Neuwahlen

Trotz Regierungsrücktritt in Belgien keine vorgezogenen Neuwahlen


Trotz Regierungsrücktritt in Belgien keine vorgezogenen Neuwahlen
Trotz Regierungsrücktritt in Belgien keine vorgezogenen Neuwahlen / Foto: ©

Trotz des Rücktritts der belgischen Regierung von Ministerpräsident Charles Michel schließt König Philippe vorgezogene Neuwahlen aus. "Der König hat den Rücktritt der Regierung akzeptiert und sie damit beauftragt, das laufende Geschäft fortzuführen", teilte der belgische Königspalast am Freitag mit. Die Regierungsgeschäfte sollen demnach bis zu den regulär für den 26. Mai angesetzten Wahlen fortgeführt werden.

Textgröße ändern:

Michel hatte am Dienstag im Parlament den Rücktritt seiner Minderheitsregierung angekündigt, nach dem die bis dahin regierende Viererkoalition am Streit über den UN-Migrationspakt zerbrochen war. Die flämische Nationalisten-Partei N-VA hatte sich wegen des Streits aus dem Bündnis zurückgezogen.

Der König beriet seither mit den Chefs der im Parlament vertretenen Parteien, um auszuloten, ob es vorgezogene Neuwahlen geben oder der Wahltermin im Mai abgewartet werden solle. Der König sehe den "politischen Willen, die angemessene Führung des Landes bis zu den nächsten Wahlen zu gewährleisten", teilte der Palast am Freitag mit. Er rief das Parlament und die zurückgetretene Regierung zur Zusammenarbeit auf, um wichtige Vorhaben umzusetzen.

Regierungsbildungen in Belgien gestalten sich unter anderem wegen der sprachlichen und regionalen Unterschiede regelmäßig schwierig. Die Verhandlungen der aktuellen Koalition zogen sich nach den Parlamentswahlen 2014 über vier Monate hin. 2010 und 2011 hatte es sogar rund anderthalb Jahre gedauert - ein Weltrekord.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Drei Wochen nach Wahl: Thüringer CDU beschließt Sondierungen mit SPD und BSW

Rund drei Wochen nach der Landtagswahl hat die Thüringer CDU die Aufnahme offizieller Sondierungsgespräche mit SPD und BSW beschlossen. Der CDU-Vorstand um Landeschef Mario Voigt und die Kreisvorsitzenden gaben am Montag auf einer Sitzung in Oberhof grünes Licht für eine Einladung an SPD und BSW "zu Sondierungsgesprächen über die Bildung einer tragfähigen Regierungskonstellation". Zudem nominierte die CDU-Fraktion Thadäus König als Kandidaten für die Wahl des Landtagspräsidenten.

Brandenburger SPD lädt BSW und CDU zu Sondierungsgesprächen ein

Nach der Landtagswahl in Brandenburg lädt die erstplatzierte SPD das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und die CDU zu Sondierungsgesprächen ein. Dies habe der SPD-Landesvorstand am Montagabend in Potsdam beschlossen, teilte der Generalsekretär der Brandenburger SPD, David Kolesnyk, mit. Ein erstes Gespräch könne Ende dieser Woche stattfinden, ergänzte er. Ein Termin stand demnach noch nicht fest.

Kreise: Israelischer Angriff im Süden Beiruts auf ranghohen Hisbollah-Kommandeur

Ein israelischer Angriff auf den Süden Beiruts am Montagabend ist nach libanesischen Angaben gegen den Hisbollah-Kommandeur der südlichen Front gerichtet gewesen. Eine israelische Drohne habe Ali Karake, die Nummer drei in der Militärführung der Hisbollah, ins Visier genommen, hieß es aus dem Umfeld der pro-iranischen Miliz. Die israelische Armee hatte kurz zuvor mitgeteilt, "einen gezielten Angriff" in der Hauptstadt Beirut ausgeführt zu haben.

Scholz: UN-Sicherheitsrat in seiner heutigen Form "aus der Zeit gefallen"

Bei seinem Besuch bei der UNO in New York hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Zusammensetzung des UN-Sicherheitsrats als nicht mehr zeitgemäß bezeichnet. "Der ist so, wie er heute zusammengesetzt ist, aus der Zeit gefallen und stammt aus Zeiten, in denen die Welt noch anders geordnet war", sagte Scholz am Montag in der US-Metropole. "Dass einzelne Kontinente gar nicht effektiv vertreten sind, auch nicht mit ständigen Mitgliedern, ist ein Fehler", sagte der Kanzler. "Und wir brauchen auch eine neue Zusammensetzung."

Textgröße ändern: