Japans Regierung beschließt Rekordausgaben für Militär
Angesichts der wachsenden Spannungen mit China hat die japanische Regierung Rekordausgaben für das Militär im kommenden Jahr beschlossen. Der Verteidigungshaushalt werde für das im April 2019 beginnende nächste Haushaltsjahr auf umgerechnet rund 41 Milliarden Euro steigen, teilte das Verteidigungsministerium am Freitag mit. Bereits in den vergangenen fünf Jahren hatte Japan seine Verteidigungsausgaben deutlich erhöht.
Aus dem neuen Etat will die Regierung unter anderem die Anschaffung eines US-Raketenabwehrsystems finanzieren. Zudem soll das Geld für sechs neue Kampfjets ausgegeben werden, die von zwei geplanten Flugzeugträgern starten können. Die Flugzeugträger sollen die ersten seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs sein.
Die japanische Regierung plant, die Militärausgaben auch weiter massiv anzuheben. Am Dienstag beschlossene Pläne für die kommenden fünf Jahre sehen vor, die Verteidigungsausgaben bis März 2024 auf 214 Milliarden Euro zu steigern.
Kritiker werfen der Regierung von Ministerpräsident Shinzo Abe vor, sich damit von der in der Verfassung verankerten pazifistischen Grundausrichtung des Landes zu entfernen. Die Regierung verteidigt ihre Pläne dagegen als notwendig angesichts der sicherheitspolitischen Herausforderungen in der Region. Sie verweist unter anderem auf Nordkorea und die militärische Expansion Chinas. Japan hat zudem zugesagt, mehr US-Rüstungsgüter zu erwerben. US-Präsident Donald Trump hat wiederholt das hohe Handelsdefizit seines Landes mit Japan beklagt.
(A.Nikiforov--DTZ)