Deutsche Tageszeitung - Saudi-Arabien will nach Mord an Khashoggi Geheimdienstkontrolle verstärken

Saudi-Arabien will nach Mord an Khashoggi Geheimdienstkontrolle verstärken


Saudi-Arabien will nach Mord an Khashoggi Geheimdienstkontrolle verstärken
Saudi-Arabien will nach Mord an Khashoggi Geheimdienstkontrolle verstärken / Foto: ©

Saudi-Arabien will nach der Ermordung des regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi die Geheimdienstkontrolle verstärken. Wie die staatliche Nachrichtenagentur SPA am Donnerstag berichtete, hat eine Kommission unter der Leitung von Kronprinz Mohammed bin Salman beschlossen, drei neue Aufsichtsbehörden zu schaffen. Sie sollen demnach sicherstellen, dass Geheimdiensteinsätze mit der saudiarabischen Sicherheitspolitik, internationalen Menschenrechtsnormen und den "zugelassene Verfahren" im Einklang stehen. Khashoggi wird in der Stellungnahme nicht erwähnt.

Textgröße ändern:

Der Regierungskritiker Khashoggi war am 2. Oktober im Konsulat seines Landes in Istanbul von saudiarabischen Agenten getötet worden. Nach Angaben aus Riad hatte der inzwischen entlassene Vize-Geheimdienstchef Ahmad al-Assiri den Einsatz angeordnet, um den im US-Exil lebenden "Washington Post"-Kolumnisten in die Heimat zurückzuholen. Der Einsatzleiter habe dann vor Ort eigenständig entschieden, ihn zu töten.

Saudi-Arabiens König Salman hatte nach dem Mord an Khashoggi die Einrichtung einer Kommission unter Leitung des Kronprinzen angeordnet, die den Geheimdienst umbauen soll. Riad bestreitet weiterhin, dass der mächtige Thronfolger die Tat angeordnet hat, obwohl türkische Medien zahlreiche Einzelheiten aus den Ermittlungen veröffentlicht haben, die auf eine direkte Verwicklung des 33-jährigen Kronprinzen hinweisen.

Inzwischen gehen selbst führende US-Senatoren von einer Verantwortung des Kronprinzen aus. US-Präsident Donald Trump hält aber ungeachtet der schweren Vorwürfe an der engen Partnerschaft mit dem Königreich fest. Trump argumentiert dabei unter anderem mit den milliardenschweren Rüstungsgeschäften der USA mit dem Land.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Drei Wochen nach Wahl: Thüringer CDU beschließt Sondierungen mit SPD und BSW

Rund drei Wochen nach der Landtagswahl hat die Thüringer CDU die Aufnahme offizieller Sondierungsgespräche mit SPD und BSW beschlossen. Der CDU-Vorstand um Landeschef Mario Voigt und die Kreisvorsitzenden gaben am Montag auf einer Sitzung in Oberhof grünes Licht für eine Einladung an SPD und BSW "zu Sondierungsgesprächen über die Bildung einer tragfähigen Regierungskonstellation". Zudem nominierte die CDU-Fraktion Thadäus König als Kandidaten für die Wahl des Landtagspräsidenten.

Brandenburger SPD lädt BSW und CDU zu Sondierungsgesprächen ein

Nach der Landtagswahl in Brandenburg lädt die erstplatzierte SPD das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und die CDU zu Sondierungsgesprächen ein. Dies habe der SPD-Landesvorstand am Montagabend in Potsdam beschlossen, teilte der Generalsekretär der Brandenburger SPD, David Kolesnyk, mit. Ein erstes Gespräch könne Ende dieser Woche stattfinden, ergänzte er. Ein Termin stand demnach noch nicht fest.

Kreise: Israelischer Angriff im Süden Beiruts auf ranghohen Hisbollah-Kommandeur

Ein israelischer Angriff auf den Süden Beiruts am Montagabend ist nach libanesischen Angaben gegen den Hisbollah-Kommandeur der südlichen Front gerichtet gewesen. Eine israelische Drohne habe Ali Karake, die Nummer drei in der Militärführung der Hisbollah, ins Visier genommen, hieß es aus dem Umfeld der pro-iranischen Miliz. Die israelische Armee hatte kurz zuvor mitgeteilt, "einen gezielten Angriff" in der Hauptstadt Beirut ausgeführt zu haben.

Scholz: UN-Sicherheitsrat in seiner heutigen Form "aus der Zeit gefallen"

Bei seinem Besuch bei der UNO in New York hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Zusammensetzung des UN-Sicherheitsrats als nicht mehr zeitgemäß bezeichnet. "Der ist so, wie er heute zusammengesetzt ist, aus der Zeit gefallen und stammt aus Zeiten, in denen die Welt noch anders geordnet war", sagte Scholz am Montag in der US-Metropole. "Dass einzelne Kontinente gar nicht effektiv vertreten sind, auch nicht mit ständigen Mitgliedern, ist ein Fehler", sagte der Kanzler. "Und wir brauchen auch eine neue Zusammensetzung."

Textgröße ändern: