Deutsche Tageszeitung - Hauptverdächtiger des Anschlags auf Jüdisches Museum in Brüssel vor Gericht

Hauptverdächtiger des Anschlags auf Jüdisches Museum in Brüssel vor Gericht


Hauptverdächtiger des Anschlags auf Jüdisches Museum in Brüssel vor Gericht
Hauptverdächtiger des Anschlags auf Jüdisches Museum in Brüssel vor Gericht / Foto: ©

Der Hauptverdächtige für den tödlichen Anschlag auf das Jüdische Museum in Brüssel im Jahr 2014 beharrt auf seiner Unschuld. Bei einer Anhörung sagte der Anwalt Sébastien Courtoy am Donnerstag vor einem Brüsseler Schwurgericht, sein Mandant Mehdi Nemmouche hoffe, dass nach vier Jahren im Gefängnis "seine Unschuld anerkannt wird".

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Nemmouche und sein mutmaßlicher Komplize Nacer Bendrer sind angeklagt, am 24. Mai 2014 mit einem Sturmgewehr das Feuer in der Eingangshalle des Museums im Zentrum der belgischen Hauptstadt eröffnet zu haben. Bei der Attacke wurden zwei israelische Touristen, eine französische Freiwillige und ein belgischer Museumsangestellter getötet.

Nemmouche wurde sechs Tage später in Marseille festgenommen. Der 30-jährige Bendrer wurde im Dezember 2014 nahe der südfranzösischen Hafenstadt gefasst. Ein dritter Verdächtiger, der auf einem Überwachungsvideo des Brüsseler Nordbahnhofs neben Nemmouche zu sehen ist, wurde nie identifiziert.

Am Donnerstag traten die beiden Angeklagten erstmals seit ihrer Festnahme in der Öffentlichkeit auf. Der Prozessbeginn ist für den 10. Januar festgelegt. Der Gerichtstermin am Donnerstag diente der Anfertigung der Zeugenliste. Während des Prozesses gegen die beiden französischen Staatsbürger sollen 150 bis 200 Zeugen angehört werden.

Während der Ermittlungen hatte Nemmouche eingestanden, bei dem Angriff auf das Museum eine Rolle gespielt zu haben, beharrte aber darauf, nicht der Schütze gewesen zu sein.

Nemmouche soll vor der Attacke an der Seite islamistischer Extremisten in Syrien gekämpft. Er wurde zudem mit Abdelhamid Abaaoud in Verbindung gebracht, dem Rädelsführer der Anschläge von Paris im November 2015, bei denen 130 Menschen getötet wurden.

(U.Beriyev--DTZ)

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