Polizei baut Protestposten der "Gelbwesten" an Frankreichs Straßen ab
Die französische Polizei hat am Dienstag mehrere Protestposten der "Gelbwesten"-Bewegung geräumt. Bei den Einsätzen in der nordfranzösischen Normandie, der Bretagne im Westen und dem zentralfranzösischen Burgund trafen die Beamten nach Behördenangaben auf wenig Widerstand. Die Polizei baute dabei Holzhütten und Unterstände ab, welche die Demonstranten an Kreisverkehren und anderen Straßenabschnitten errichtet hatten.
Straßenblockaden gehören zum Markenzeichen der "Gelbwesten"-Proteste. Einige der nun geräumten Posten waren seit Wochen von Demonstranten genutzt worden.
Im südfranzösischen Bandol zündeten Demonstranten in der Nacht zu Dienstag erneut eine Mautstation an der Autobahn an. Solche Stationen wurden in den vergangenen Wochen wiederholt zum Ziel von Angriffen. Am Sonntag teilten die Betreibergesellschaften mit, dass die Schäden - auch durch entgangene Mauteinnahmen - in zweistelliger Millionenhöhe liege. Täglich seien rund 250 Mautstationen durch Demonstranten beeinträchtigt.
Die französische Regierung will Polizisten für den Einsatz bei "Gelbwesten"-Protesten mit einem Bonus entlohnen. Jeder beteiligte Beamte soll eine Sonderzahlung von 300 Euro erhalten; die Nationalversammlung in Paris stimmte am Dienstag einer entsprechenden Vorlage der Regierung zu, die dem Haushaltsgesetz 2019 als Anhang angefügt werden soll. Die Gesamtkosten belaufen sich nach Regierungsangaben auf 33 Millionen Euro.
Bei den "Gelbwesten"-Protesten der vergangenen Wochen hatte es immer wieder gewaltsame Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften gegeben. Dutzende Polizisten wurden verletzt.
Innenminister Christophe Castaner sieht sich derzeit mit Forderungen der Polizeigewerkschaften nach höheren Investitionen in die Sicherheitskräfte konfrontiert. Präsident Emmanuel Macron wollte am Dienstagabend mit seinen Ministern über das weitere Vorgehen beraten.
(P.Tomczyk--DTZ)