Deutsche Tageszeitung - Belgiens Regierungschef Charles Michel kündigt Rücktritt an

Belgiens Regierungschef Charles Michel kündigt Rücktritt an


Belgiens Regierungschef Charles Michel kündigt Rücktritt an
Belgiens Regierungschef Charles Michel kündigt Rücktritt an / Foto: ©

Der belgische Regierungschef Charles Michel hat seinen Rücktritt angekündigt. "Ich habe die Entscheidung getroffen, meinen Rücktritt zu erklären", sagte Michel am Dienstag im Parlament in Brüssel. Oppositionsparteien hatten zuvor angekündigt, Michels Minderheitsregierung das Misstrauen aussprechen zu wollen.

Textgröße ändern:

Die seit 2014 regierende Viererkoalition war vor neun Tagen bereits am Streit über den UN-Migrationspakt zerbrochen. Die flämische Nationalisten-Partei N-VA hatte sich aus dem Bündnis zurückgezogen. Michel kündigte daraufhin an, das Land mit der verbleibenden Minderheitsregierung aus seiner wallonischen liberalen Partei, den flämischen Liberalen und den flämischen Christdemokraten führen zu wollen.

Er habe verstanden, dass dieser Plan im Parlament keine Unterstützung habe, sagte Michel nun. Er werde sich deshalb umgehend zum König begeben, um sein Rücktrittsgesuch einzureichen. Sozialistische und Grünen-Abgeordnete hatten zuvor angekündigt, ihm das Misstrauen aussprechen zu wollen.

Die nächsten regulären Parlamentswahlen waren für Mai nächsten Jahres angesetzt. Nun wird es wohl vorgezogene Neuwahlen geben.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Frankreichs neue Regierung plant härteren Kurs in der Innenpolitik

Die neue französische Regierung hat am Tag der Amtsübernahme bereits einen härteren Kurs in der Innenpolitik erkennen lassen. "Wir müssen den Mut zur Härte haben", sagte der konservative Innenminister Bruno Retailleau am Montag in Paris. Die 39 neuen Regierungsmitglieder waren am Morgen zunächst zu einem längeren informellen Treffen mit Premierminister Michel Barnier und am Nachmittag zu einer ersten, nur halbstündigen Kabinettssitzung mit Präsident Emmanuel Macron zusammengekommen.

Unbekannte beschmieren in Brandenburg Flüchtlingsunterkunft mit Schweineblut

Unbekannte haben in Brandenburg die Fassade einer Unterkunft für Geflüchtete mit Schweineblut beschmiert. Zudem warfen sie zwei Schweineköpfe über einen Bauzaun auf das Gelände, wie die Polizei in Frankfurt an der Oder am Montag mitteilte. Demnach wurde der Vorfall in Beeskow am Sonntagvormittag gemeldet.

Debatte über teure Geschenke an Minister überschattet Labour-Parteitag

Streit über die Streichung von Heizöl-Beihilfen und Empörung über teure Geschenke für Regierungsmitglieder: Die britische Labour-Partei des neuen Premierministers Keir Starmer steht bei ihrem ersten Parteitag seit ihrer Regierungsübernahme unter Druck. Finanzministerin Rachel Reeves versicherte am Montag, dass es keinen strikten Sparkurs und keine Steuererhöhungen für Arbeitnehmer geben werde. Starmer, Reeves und Vize-Premierministerin Angela Rayner gerieten wegen der Annahme von Geschenken unter Rechtfertigungsdruck.

CDU und CSU heben Merz als Kanzlerkandidaten auf den Schild

Ein Jahr vor der Bundestagswahl haben CDU und CSU Friedrich Merz offiziell zum Kanzlerkandidaten der Union gekürt. Wie CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann am Montag sagte, wurde Merz in Bundesvorstand und Präsidium einstimmig zum Spitzenkandidaten bestimmt. In München stellte sich der CSU-Parteivorstand praktisch zeitgleich geschlossen hinter den 68-jährigen CDU-Chef.

Textgröße ändern: