Oleg Koschemjako gewinnt Gouverneurs-Nachwahl im äußersten Osten Russlands
Drei Monate nach der Annullierung des Wahlergebnisses wegen Betrugsvorwürfen hatOleg Koschemjako die wiederholte Gouverneurswahl im äußersten Osten Russlands gewonnen. Bei dem neuerlichen Urnengang in der Region Primorje am Sonntag kam Interimsgouverneur Oleg Koschemjako auf 61,88 Prozent der Stimmen, wie die örtlichen Behörden am Montag als endgültiges Ergebnis mitteilten.
Die Gouverneurswahl musste wiederholt werden, nachdem die Wahlkommission die erste Abstimmung vor drei Monaten in einem für Russland ungewöhnlichen Schritt für ungültig erklärt hatte. Damals hatte es massenhaft Beschwerden darüber gegeben, dass die Wahl zugunsten des vom Kreml unterstützten Kandidaten Andrej Tarasenko gefälscht worden sei.
Präsident Wladimir Putin setzte anschließend Koschemjako, den früheren Gouverneur der Sachalin-Insel, als geschäftsführenden Gouverneur in Primorje ein. Dieser trat bei der Abstimmung am Sonntag als unabhängiger Kandidat an und lag bereits in den Umfragen vorn. Neben Koschemjako traten am Sonntag noch drei andere Kandidaten an. Am besten schnitt nach Koschemjako der Kandidat der rechtsextremen LDPR, Andrej Andrejtschenko, mit rund 25 Prozent der Stimmen ab.
Tarasenko war nach den Betrugsvorwürfen bei der ersten Wahlrunde nicht mehr dabei. Nicht mehr unter den Kandidaten war auch der Beinahe-Gewinner der Wahl im September, der Kommunist Andrej Ischtschenko. Ihm war eine erneute Kandidatur mit der Begründung verwehrt worden, er habe nicht genügend Unterstützerunterschriften von lokalen Abgeordneten erhalten.
Bei den Regional- und Kommunalwahlen im September hatte die Regierungspartei Einiges Russland deutlich an Rückhalt verloren. Viele Russen zeigten sich verärgert über wachsende Armut und eine von Putin vorangetriebene, umstrittene Rentenreform.
(W.Novokshonov--DTZ)