Katar hält Golf-Kooperationsrat für hinfällig und will neue Allianz
Der Golf-Kooperationsrat soll nach Ansicht von Katar durch eine neue regionale Allianz ersetzt werden. Der katarische Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al-Thani sagte am Samstag in Doha, der Boykott seines Emirats durch Saudi-Arabien und dessen Verbündete seit dem Sommer vergangenen Jahres habe das Sechs-Staaten-Bündnis irreparabel beschädigt. Der Golf-Kooperationsrat (GCC) war Anfang der 1980er Jahre auf dem Höhepunkt des Iran-Irak-Krieges gegründet worden.
"Die regionale Allianz wurde durch die Krise untergraben", sagte der Minister beim Doha-Forum in Katar, auf dem globale Fragen beraten wurden. Um künftig Stabilität und Sicherheit in der Golfregion zu gewährleisten, müsse der GCC daher neu geschaffen werden. Der Rat habe nicht die Möglichkeiten, Streitigkeiten beizulegen. Trotz aller Konflikte äußerte bin Abdulrahman Al-Thani die Hoffnung auf eine regionale Lösung.
Die drei Golfmonarchien Saudi-Arabien, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate sowie Ägypten hatten am 5. Juni 2017 ihre diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen und eine Verkehrs- und Handelsblockade gegen den gasreichen Wüstenstaat verhängt. Sie warfen Katar eine Unterstützung von Terrorgruppen und eine zu große Nähe zu Saudi-Arabiens Erzrivalen Iran vor. Katar weist die Vorwürfe zurück.
Dem Regionalgremium GCC gehören sechs Monarchien der Golfregion an. Kuwait und Oman machten bei dem Boykott gegen Katar nicht mit. Kuwait bemüht sich in dem Streit um Vermittlung.
(A.Nikiforov--DTZ)