Französischer Premierminister setzt auf Dialog mit den "Gelbwesten"
Der französische Premierminister Edouard Philippe setzt auf Dialog mit den Demonstranten der sogenannten "Gelbwesten"-Bewegung. "Der Dialog hat begonnen und muss fortgesetzt werden", sagte Philippe am Samstagabend nach den jüngsten Ausschreitungen in Paris und anderen Städten. Präsident Emmanuel Macron werde sich äußern "und Maßnahmen vorschlagen, die diesem Dialog Nahrung geben" sollen. Nähere Angaben machte Philippe nicht.
Am Samstag, zum Auftakt des vierten Protestwochenendes gegen steigende Lebenshaltungskosten und die Politik Macrons, gingen nach Angaben von Innenminister Christophe Castaner landesweit rund 125.000 Menschen auf die Straße. Es habe 1385 Festnahmen gegeben. Die meiste Gewalt gab es in der Hauptstadt Paris. Dort wurden nach Angaben von Krankenhäusern 126 Verletzte behandelt.
Philippe dankte bei einem Besuch im Innenministerium den Sicherheitskräften. Die Beamten waren diesmal allein in der Hauptstadt mit einem Großaufgebot von 8000 Kräften im Einsatz. Landesweit waren insgesamt 89.000 Sicherheitskräfte auf den Straßen unterwegs.
Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo beklagte am Samstagabend "Szenen des Chaos" in ihrer Stadt. Opfer der Ausschreitungen seien vor allem die Händler; die Schäden seien "unermesslich". Viele Geschäfte und Sehenswürdigkeiten hatten am Samstag geschlossen, nachdem es am Wochenende zuvor zu bürgerkriegsähnlichen Szenen in Paris gekommen war.
(A.Nikiforov--DTZ)