Ukrainische Umweltschützer am Rande der UN-Klimakonferenz in Polen festgehalten
Zwei Mitarbeiter einer ukrainischen NGO werden nach Angaben deutscher Umweltschützer am Rande der UN-Klimakonferenz von polnischen Sicherheitskräften festgehalten. Die Aktivisten der Organisation Ecoaction seien am Samstagmorgen in Kattowitz von Grenzschützern festgesetzt worden, teilten der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und Germanwatch mit. Ihr Aufenthaltsort sei unklar, es gebe keinen Kontakt zu den beiden.
Eine weitere Mitarbeiterin von Ecoaction sei am Samstag an der ukrainisch-polnischen Grenze festgehalten worden, erklärten die beiden NGOs. Sie dürfe bis zum Ende des Klimagipfels nicht nach Polen einreisen. BUND und Germanwatch arbeiten nach eigenen Angaben mit der ukrainischen Organisation in Projekten zusammen, die von der Bundesregierung gefördert werden.
Die deutschen Umweltschützer kritisierten das Vorgehen der polnischen Sicherheitsbehörden scharf und verlangten die Freilassung der Aktivisten. "Es ist inakzeptabel, dass Mitarbeiter von Umweltorganisationen während der Klimakonferenz in Polen von Sicherheitskräften festgehalten werden", erklärte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. Er rief die Bundesregierung auf, sich für ihre Freilassung einzusetzen.
Bei der 24. UN-Klimakonferenz (COP24) im polnischen Kattowitz geht es diese und nächste Woche um konkrete Maßnahmen zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens. Dieses sieht die Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf deutlich unter zwei Grad vor.
Mehr als tausend Demonstranten versammelten sich am Samstag in Kattowitz, um die Teilnehmer der Konferenz zu einem entschlossenen Handeln aufzurufen. Auch in Frankreich gingen landesweit zehntausende Menschen für mehr Klimaschutz auf die Straße. Allein an einer Kundgebung in Paris beteiligten sich nach Angaben der Organisatoren 25.000 Menschen.
(V.Sørensen--DTZ)