USA: Golfclub von Trump beschäftigt Migranten ohne gültige Papiere
In einem luxuriösen Golfclub von US-Präsident Donald Trump sollen einem Medienbericht zufolge Migranten ohne gültige Papiere arbeiten. Die aus Guatemala stammende Victorina Morales und die inzwischen legal in den USA lebende Ex-Mitarbeiterin Sandra Díaz berichteten in der "New York Times" am Donnerstag über ihre Arbeit im Trump National Golf Club in Bedminster im Bundesstaat New Jersey.
Morales wurde demnach 2013 mit gefälschten Papieren als Haushälterin eingestellt. Sie wandte sich von selbst an US-Medien und willigte ein, unter ihrem richtigen Namen von ihren Erfahrungen zu berichten. Sie gehe davon aus, nach Veröffentlichung des Artikels ihren Job zu verlieren, sagte Morales.
Die 45-Jährige berichtete, bereits mehrfach Trumps Residenz in dem Golfclub gesäubert zu haben. Demnach putzte sie die Toilette und machte das Bett des heutigen Präsidenten, der scharfe Verbalattacken gegen illegale Einwanderung fährt und auf Jobs für US-Bürger pocht.
Díaz schilderte, wie Trump im Jahr 2012 wegen orangefarbener Flecken am Kragen seines Golfhemdes ausgeflippt sei. Es habe sich dabei um bleibende Reste seines Make-ups gehandelt, sagte Diaz.
Dennoch beschrieben beide Frauen Trump in dem Bericht zwar als fordernd, aber freundlich. Manchmal habe er 50 oder sogar 100 Dollar Trinkgeld gegeben. Morales und Díaz zufolge arbeiten in dem Club auch andere Migranten ohne gültige Papiere. Vorgesetzte hätten dafür gesorgt, dass sie nicht auffliegen. Der "New York Times" zufolge gibt es keine Beweise, dass Trump persönlich oder Manager seiner Trump Organization von den Vorgängen wussten.
Morales, die 13 Dollar die Stunde verdient, sagte der Zeitung, sie habe in ihrem Vorstellungsgespräch angegeben, dass ihre Papiere gefälscht seien. Dies habe eine Anstellung nicht verhindert. Die Trump Organization, in der die Geschäftsaktivitäten der Familie des Präsidenten gebündelt sind, erklärte, zehntausende Menschen zu beschäftigen und bei Einstellungen "sehr strikte" Maßstäbe anzulegen. "Wenn irgendein Mitarbeiter falsche Dokumente vorgelegt hat, um das Gesetz zu umgehen, wird er sofort entlassen."
Zuletzt habe sich angesichts der aggressiven Rhetorik Trumps gegen illegale Einwanderer aus Mittelamerika die Stimmung bei den Mitarbeitern des Golfclubs aber verschlechtert, berichtete Morales. Vorgesetzte würden sie als "dumme illegale Migranten" beschimpfen. "Wir haben die Beschimpfungen und Beleidigungen satt, wie er über uns redet, obwohl er weiß, dass wir ihm helfen, Geld zu verdienen", sagte Morales über den Präsidenten.
Informationen zufolge hat Morales Schutz entsprechend geltender Asylgesetze beantragt. Demnach erwägt sie zudem eine Klage wegen Diskriminierung am Arbeitsplatz. Nach Angaben des Forschungsinstituts Pew Research Center arbeiten in den USA rund 7,8 Millionen Migranten ohne gültige Papiere. (V.Korablyov--DTZ)