Zwei Tote bei Anschlag auf Polizeihauptquartier im Südosten des Iran
Bei einem Selbstmordanschlag auf die Polizei im unruhigen Südosten des Iran sind am Donnerstag mindestens zwei Menschen getötet worden. Wie der Vize-Gouverneur der Provinz Sistan und Balutschistan im Staatsfernsehen sagte, wurden bei dem "Terrorakt" vor dem Hauptquartier der Polizei in der Hafenstadt Tschabahar zwei Polizisten getötet. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag in der Provinz, in der mehrere Rebellengruppe aktiv sind.
Vize-Gouverneur Mohammed Hadi Maraschi sagte, mehrere Angreifer hätten versucht, in das Polizeihauptquartier einzudringen, doch seien sie von den Wachen aufgehalten worden, woraufhin sie ihre Autobombe gezündet hatten. Er äußerte sich aber nicht dazu, wie viele Angreifer an dem Anschlag in der Hafenstadt beteiligt waren, die Teheran mit Hilfe Indiens zu einem Drehkreuz für den Handel mit Zentralasien ausbauen will.
"Die Explosion war sehr stark und hat die Fenster vieler Gebäude in der Nähe zerstört", sagte der Gouverneur von Tschabahar, Rahmdel Bameri, der zunächst von vier Toten gesprochen hatte. Zahlreiche Passanten und Ladeninhaber seien schwer verletzt worden. In der mehrheitlich sunnitischen Grenzregion Balutschistan sind mehrere Separatisten- und Dschihadistengruppen aktiv, die mit Gewalt gegen die schiitisch geprägte Zentralregierung in Teheran kämpfen.
Teheran wirft Pakistan und Saudi-Arabien vor, die Dschihadisten in der an Afghanistan und Pakistan grenzenden Provinz zu unterstützen. Mitte Oktober wurde dort eine Gruppe von zwölf Grenzschützern und Angehörigen der Bassidsch-Miliz entführt. Zu der Tat bekannte sich die Dschihadistengruppe Dschaisch al-Adl. Während fünf Geiseln nach einem Monat frei kamen, werden die anderen wahrscheinlich weiter in Pakistan festgehalten.
(I.Beryonev--DTZ)