Mindestlohn in der Pflege steigt um 50 Cent pro Stunde
Der Mindestlohn für Beschäftigte in Pflegeheimen wird zum Jahreswechsel angehoben. Zum 1. Januar steigt er um 50 Cent pro Stunde, wie der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) am Dienstag mitteilte. Dann gilt für den Westen und Berlin ein Stundenlohn von mindestens 11,05 Euro und für den Osten eine Mindestgrenze von 10,55 Euro pro Stunde.
Nach Angaben des Arbeitgeberverbandes, der Einrichtungen mit rund 150.000 Beschäftigten vertritt, verdienen ungelernte Hilfskräfte in der Altenpflege damit mindestens 1,86 Euro oder 20 Prozent mehr als in anderen Branchen, für die ab Januar der allgemeine gesetzliche Mindestlohn von 9,19 Euro pro Stunde gilt. Für Fachkräfte in der Altenpflege würden zudem noch "deutlich höhere Stundenlöhne" bezahlt.
"Das kann für junge Menschen, die bisher noch keine Ausbildung abgeschlossen haben, auch ein Ansporn sein, in der Altenpflege zu arbeiten", erklärte bpa-Präsident Rainer Brüderle. Altenpflegefachkräfte würden "händeringend gesucht" und hätten eine "lebenslange Jobgarantie", fügte der frühere FDP-Fraktionschef hinzu. "Denn während Banker und andere frühere ’In’-Berufe drohen, durch die Digitalisierung zu verschwinden, ist eine Beschäftigung in der Altenpflege krisenfest und zukunftssicher."
Im April des vergangenen Jahres hatte sich eine Pflegekommission aus Arbeitgebern und Arbeitnehmern darauf geeinigt, dass der Mindestlohn in der Pflege bis 2020 auf rund elf Euro steigt - auf 11,35 Euro pro Stunde im Westen und 10,85 Euro im Osten.
(W.Novokshonov--DTZ)