Vereinigte Arabische Emirate sehen Jemen-Gespräche als "entscheidende Chance"
Die Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate sieht die in Schweden geplanten Jemen-Gespräche unter Vermittlung der UNO als "entscheidende Chance" für die Beilegung des bewaffneten Konflikts. Der Außenminister der Emirate, Anwar Gargasch, erklärte am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter, die Evakuierung von 50 verletzten Huthi-Rebellen in das neutrale Sultanat Oman zeige erneut den Friedenswillen der jemenitischen Regierung und der sie unterstützenden arabischen Militärkoalition.
Die Vereinigten Arabischen Emirate gehören der von Saudi-Arabien geführten Militärkoalition an. Diese unterstützt die Regierung des jemenitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi, während der Iran hinter den Huthi-Rebellen steht. "Eine dauerhafte, jemenitisch geführte politische Lösung bietet die beste Chance zur Beendigung der derzeitigen Krise", fügte Gargasch hinzu. Allerdings könne "ein stabiler und für die Region wichtiger Staat nicht mit illegalen Milizen koexistieren".
Der UN-Sondergesandte Martin Griffiths befindet sich seit Montag in der von Huthi-Kämpfern kontrollierten jemenitischen Hauptstadt Sanaa. Er hatte sich bei der Militärallianz dafür eingesetzt, die verletzten Rebellen am Montag von Sanaa nach Oman ausfliegen zu lassen.
Die medizinische Versorgung der verletzten Huthi-Kämpfer war einer der größten Streitpunkte bei Friedensgesprächen in Genf im September. Die Gespräche waren gescheitert, weil die Huthi-Vertreter sich weigerten, nach Genf zu reisen. Sie warfen der UNO vor, keine Sicherheitsgarantien für die Rückkehr ihrer Delegation nach Sanaa und keine Zusage für die Ausreise verletzter Rebellenkämpfer in den Golfstaat Oman gegeben zu haben.
Griffiths strebt Friedensgespräche in Schweden an, die noch im Dezember stattfinden könnten. UN-Generalsekretär Antonio Guterres sagte zuletzt, er hoffe auf einen Beginn der Gespräche noch in diesem Jahr.
Kuwaits Vize-Außenminister Chaled al-Dscharallah sagte vor Journalisten, eine Huthi-Delegation werde am Dienstag in Begleitung des kuwaitischen Botschafters im Jemen von Sanaa nach Stockholm reisen. Das im Jemen-Konflikt als Vermittler tätige Golfemirat hatte am Montag die schwedische Außenministerin Margot Wallström zu Gast.
Im Jemen herrscht seit 2014 ein Bürgerkrieg, in dem nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits etwa 10.000 Menschen getötet und mehr als 56.000 weitere verletzt wurden. Hilfsorganisationen gehen von einer weit höheren Opferzahl aus. Nach Einschätzung der UNO handelt es sich um die schwerste humanitäre Krise weltweit.
(M.Dylatov--DTZ)