41: USA nehmen Abschied von Präsidenten Bush
In Washington haben zahlreiche Menschen Abschied vom verstorbenen früheren US-Präsidenten George H. W. Bush genommen. Der Sarg des konservativen Politikers wurde am Montag von Houston in die US-Hauptstadt überführt und dort zum Auftakt der Trauerfeiern im Kapitol aufgebahrt. Auch US-Präsident Donald Trump und seine Ehefrau Melania kamen zu dem mit einer US-Fahne bedeckten Sarg und erwiesen Bush die Ehre.
Trump hatte den Sarg mit der Präsidentenmaschine Air Force One in Houston im US-Bundesstaat Texas abholen lassen, wo der 41. US-Präsident am vergangenen Freitag im Alter von 94 Jahren gestorben war. In Washington ertönten 21 Kanonenschüsse, bevor eine militärische Ehrengarde den Sarg in die Rotunde des Kapitols trug.
An einer Trauerzeremonie im Kapitol - dem Sitz des US-Kongresses - nahmen unter anderem Bushs Sohn, der 43. US-Präsident George W. Bush, und dessen Ehefrau Laura teil, außerdem weitere Familienangehörige, Würdenträger und mehr als 100 Parlamentarier.
In einer Ansprache würdigte der republikanische Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell, den verstorbenen Präsidenten als Patrioten, der das Land so sicher geführt habe wie einst als Pilot im Zweiten Weltkrieg seinen Kampfjet. Bush habe die Amerikaner stets zu mehr Ehrgeiz angestachelt und sei dabei selbst immer "bescheiden und freundlich" gewesen. Auch Vize-Präsident Mike Pence hielt eine Rede.
Nach der Trauerzeremonie kam auch Trump zusammen mit First Lady Melania zu dem Sarg. Der Präsident salutierte mit der rechten Hand und stand rund eine Minute am Sarg. Dann verließ das Präsidentenpaar das Kapitol.
Vor dem imposanten Gebäude reihten sich derweil hunderte Menschen in eine Schlange ein, um dem Präsidenten der Jahre 1989 bis 1993 die letzte Ehre zu erweisen. Die Öffentlichkeit kann noch bis Mittwochmorgen im Kapitol Abschied von Bush nehmen.
Dann wird der Sarg zu Kathedrale von Washington gebracht, wo am Mittwoch die nationale Trauerfeier abgehalten wird. Für den Tag haben die US-Behörden eine eintägige Staatstrauer angeordnet. An der nationalen Trauerfeier wollen auch Trump und seine Frau teilnehmen. Dazu werden dutzende Staats- und Regierungschefs aus aller Welt erwartet, unter ihnen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).
Bush hatte zu Lebzeiten keinen Hehl aus seiner Abneigung gegen Trump gemacht. Bei der Präsidentschaftswahl 2016 stimmte er nicht für den Rechtspopulisten, der für seine republikanische Partei angetreten war. Trump wiederum hatte im Wahlkampf Bush kritisiert.
Am Montag würdigte Trump den Ex-Präsidenten aber in einem Schreiben an die Kongressmitglieder. Bush habe mit seinem Leben ein Beispiel dafür geliefert, "was wahrhaft großartig an Amerika ist". "Präsident Bush hat sein langes Leben über selbstlos dafür gearbeitet, eine Welt der Gerechtigkeit und des anhaltenden Friedens zu schaffen."
Am Donnerstag wird George H. W. Bush in Houston an der Seite seiner im April verstorbenen Frau Barbara und der im Alter von drei Jahren an Leukämie gestorbenen Tochter Robin beigesetzt. (P.Tomczyk--DTZ)