Schulze erwartet Fortschritte beim UN-Klimagipfel in Kattowitz
Trotz wachsender internationaler Widerstände erwartet Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) Fortschritte bei der UN-Klimakonferenz in Kattowitz. Es gehe nun um gemeinsame Regeln für den Klimaschutz, sagte Schulze der "Süddeutschen Zeitung" vom Montag. "Jeder soll nach dieser Konferenz wissen, was er zu tun hat, wie er Fortschritte beim Klimaschutz misst und transparent macht. Und jeder soll nachvollziehen können, was der andere tut." So entstehe Verbindlichkeit und Vertrauen.
Die Staaten dürften sich nicht davon beirren lassen, wenn sich große Länder wie die USA oder Brasilien vom Pariser Klimaabkommen abwenden. "Die Großen, die sich kurz wegducken, werden wiederkommen", sagte Schulze. "Die Vernunft wird sich nicht dauerhaft aufhalten lassen."
Schulze und Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) besuchen am Montag die Klimakonferenz im polnischen Kattowitz. Die Konferenz soll dazu beitragen, die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens doch noch zu erreichen. In dem Abkommen hatte die internationale Gemeinschaft Ende 2015 vereinbart, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst aber auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.
Offiziell geht es bei den Verhandlungen in Kattowitz aber nicht darum, die nationalen Klimaschutzziele verbindlich anzuheben. Vielmehr soll in einem Regelbuch festgelegt werden, welche Maßstäbe bei den nationalen Klimaschutzzusagen gelten sollen und wie diese offengelegt und überprüft werden.
(W.Novokshonov--DTZ)