Burundi stellt internationalen Haftbefehl für Ex-Präsidenten aus
Burundi hat am Freitag offiziellen Angaben zufolge internationale Haftbefehle gegen Ex-Präsident Pierre Buyoya sowie 16 weitere ehemalige Beamte und Berater erlassen. Eine Untersuchung habe ergeben, dass "diese Menschen" in die Ermordung des ersten demokratische gewählten Präsidenten des Landes im Jahr 1993 verwickelt seien, sagte Generalstaatsanwalt Sylvestre Nyandwi. Sie hätten das Verbrechen geplant, vorbereitet und durchgeführt.
Burundi bat diverse Länder, wo die gesuchten Männer im Exil leben, um deren Auslieferung. "Es ist zwingend erforderlich, dass sie zu ihrer Rolle befragt werden", hieß es.
Ex-Präsident Buyoya kam 1987 mithilfe des Militärs an die Macht in dem ostafrikanischen Staat. Nach der Wahl von Melchior Ndadaye im Jahr 1993 legte er sein Amt nieder. Der neue Präsident wurde jedoch nur vier Monate später bei einem versuchten Putsch getötet. Die Folge war ein Bürgerkrieg, bei dem Schätzungen zufolge 300.000 Menschen starben.
Derzeit ist Buyoya der Vertreter der Afrikanischen Union in Mali. Er gilt sowohl auf dem Kontinent, als auch darüber hinaus als hoch angesehen.
Burundi wird aktuelle von der Partei Cndd-FDD regiert. Präsident ist der autoritär regierende Pierre Nkurunziza, der sich nach einer Verfassungsänderung eine Verlängerung seiner Amtszeit bis 2034 ermöglicht hat. Internationale Beobachter werfen der Regierung schwere Menschenrechtsverletzungen vor.
(W.Novokshonov--DTZ)