Nato-Chef ruft Moskau und Kiew zu Mäßigung auf
Im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine hat Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg beide Seiten zur Mäßigung aufgerufen. "Was jetzt wichtig ist, ist, dass alle Parteien mit Zurückhaltung agieren und daran arbeiten, die Situation zu entschärfen", sagte Stoltenberg der "Welt am Sonntag" vor einem Treffen der Nato-Außenminister Mitte kommender Woche in Brüssel.
Stoltenberg forderte Moskau auf, "einen ungehinderten Zugang zu ukrainischen Häfen und freien Seeverkehr für die Ukraine im Asowschen Meer und der Meerenge von Kertsch sicherzustellen". Es gebe keine Rechtfertigung für den Einsatz militärischer Gewalt gegen ukrainische Schiffe und Seeleute. Der Zwischenfall rufe den Krieg in der Ukraine in Erinnerung, den Russland mit der illegalen Annexion der Krim begonnen habe, sagte Stoltenberg.
Die russische Küstenwache hatte am Sonntag in der Meerenge vor der Halbinsel Krim drei ukrainische Marineschiffe beschossen und aufgebracht. Mehrere ukrainische Marinesoldaten wurden dabei verletzt. Insgesamt 24 Besatzungsmitglieder wurden festgenommen und von einem Gericht auf der Krim zu zweimonatiger Untersuchungshaft verurteilt. Die Soldaten wurden inzwischen nach Moskau überstellt. Russland und die Ukraine schieben sich gegenseitig die Schuld für die jüngste Konfrontation zu.
Nato-Chef Stoltenberg forderte von Russland die "unverzügliche" Freilassung der Seeleute und die Freigabe der beschlagnahmten Schiffe.
(V.Korablyov--DTZ)