Sieben Schuldsprüche nach Mord an Umweltaktivistin in Honduras
Gut zweieinhalb Jahre nach dem Mord an der Umweltaktivistin Berta Cáceres in Honduras hat ein Gericht in dem zentralamerikanischen Land sieben Männer schuldig gesprochen worden. Das Gericht in der Hauptstadt Tegucigalpa gelangte am Donnerstag nach sechswöchigem Prozess zu der Überzeugung, dass Manager des Energiekonzerns Desarrollos Energéticos (Desa) die Ermordung von Cáceres in Auftrag gaben. Den Angeklagten drohen bis zu 30 Jahre Haft.
Cáceres hatte die Proteste von Ureinwohnern gegen den Bau eines von Desa geplanten Staudamms im Nordwesten von Honduras angeführt. Die vierfache Mutter wurde im März 2016 in ihrem Haus in La Esperanza erschossen.
Drahtzieher des Mordes sollen der Desa-Manager Sergio Rodriguez, der Sicherheitschef des Unternehmens, Douglas Bustillo, sowie der Soldat Mariano Diaz gewesen sein. Vier Killer seien mit der Ermordung der Aktivistin beauftragt worden, 4000 Dollar seien dafür angeboten worden. Desa-Chef David Castillo soll in einem gesonderten Verfahren der Prozess gemacht werden.
Cáceres hatte die Errichtung des Staudamms durch Desa am Río Gualcarque im Nordwesten von Honduras bekämpft. Der Damm würde dazu führen, dass große landwirtschaftliche Flächen überschwemmt werden und hunderte Angehörige der Volksgruppe der Lenca vom Wasser abgeschnitten werden.
Die Ermordung der Aktivistin hatte weltweit für Empörung gesorgt. Das UN-Umweltprogramm verlieh ihr posthum den Preis "Champion of the Earth".
(U.Beriyev--DTZ)