Deutsche Tageszeitung - US-Senat bringt sich gegen Trumps Saudi-Arabien-Politik in Stellung

US-Senat bringt sich gegen Trumps Saudi-Arabien-Politik in Stellung


US-Senat bringt sich gegen Trumps Saudi-Arabien-Politik in Stellung
US-Senat bringt sich gegen Trumps Saudi-Arabien-Politik in Stellung / Foto: ©

US-Präsident Donald Trump verliert im Senat an Unterstützung für seine nachgiebige Haltung gegenüber Saudi-Arabien. Die Senatoren stimmten am Mittwochabend in Washington in einem Verfahrensvotum mit 63 zu 37 Stimmen für eine überparteiliche Resolution, die ein Ende der US-Unterstützung für die von Saudi-Arabien angeführte Militärallianz im Jemen-Krieg fordert. Auch Senatoren von Trumps Republikanischer Partei stimmten für die Vorlage. Vor einigen Monaten war eine ähnliche Initiative im Senat noch am Widerstand der Republikaner gescheitert.

Textgröße ändern:

Konkrete Auswirkungen hat das Verfahrensvotum des Senats zunächst nicht. Es bewirkt lediglich, dass die Vorlage im Plenum weiter diskutiert wird. Dennoch wurde es als Schlappe für Trump gewertet und als Ausdruck des Wunsches nach einer härteren Haltung gegenüber Saudi-Arabien.

Mit dem Votum setzte sich der Senat über die Empfehlungen von Außenminister Mike Pompeo und Verteidigungsminister Jim Mattis hinweg. Sie hatten die Senatoren vor einem Votum zur Beendigung der US-Unterstützung für Saudi-Arabien gewarnt.

Senatoren beider Parteien kritisierten, dass Trump trotz der offensichtlichen Rolle Saudi-Arabiens bei der Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi und bei der humanitären Krise durch den von Saudi-Arabien angeheizten Krieg im Jemen keinen härteren Kurs gegen das Land fährt.

"Die Saudis sind vom Weg abgekommen", sagte der demokratische Senator Chris Murphy der Nachrichtenagentur AFP. Mit der Ermordung Khashoggis habe Saudi-Arabien einen "gigantischen strategischen Fehler" begangen, der zu einem Stimmungsumschwung im Senat beigetragen habe.

Auch der republikanische Senator Lindsey Graham stimmte für die Vorlage. Er begründete sein Votum auch mit der Verärgerung darüber, dass CIA-Chefin Gina Haspel dem Senat nicht Auskunft über ihren Wissensstand im Fall Khashoggi gegeben hatte.

Die Resolution verlangt ein Ende der militärischen Unterstützung der USA für die saudiarabisch geführten Kräfte im Jemen-Krieg. Bislang lassen die USA dem Königreich Geheimdienstinformationen zukommen und sie bilden Piloten aus. Eine Zeit lang halfen sie auch bei der Luftbetankung von Kampfflugzeugen im Jemen-Einsatz.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Bayerns FDP-Chef Hagen fordert Ausstieg aus Ampel-Koalition

Nach den herben Verlusten für die FDP bei der Landtagswahl in Brandenburg hat der bayerische Landes-Parteichef Martin Hagen den Ausstieg der Liberalen aus der Ampel-Koalition im Bund gefordert. "Wenn man merkt, dass es nicht mehr geht, dann muss man auch irgendwann bereit sein, den Stecker zu ziehen", sagte Hagen der "Augsburger Allgemeinen" vom Montag. "Wir müssen im Bundesvorstand Tacheles reden", sagte Hagen mit Blick auf die Sitzung am Montag.

Frankreichs neue rechtsorientierte Regierung tritt zu erster Kabinettssitzung zusammen

Zwei Tage nach ihrer Ernennung kommt die neue rechtsorientierte Regierung Frankreichs am Montag zu ihrer ersten Kabinettssitzung zusammen. Am Vormittag will zunächst Premierminister Michel Barnier mit den 39 Regierungsmitgliedern zusammenkommen, bevor in allen betroffenen Ministerien die Übergabe der Amtsgeschäfte stattfindet. Für 15.00 Uhr ist dann die Kabinettssitzung bei Staatschef Emmanuel Macron im Pariser Elysée-Palast geplant.

Bundeskanzler Scholz trifft in New York den ukrainischen Präsidenten Selenskyj

Bei seinem Besuch in New York will Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Montagvormittag (10.30 Ortszeit, 16.30 Uhr MESZ) ein Statement abgeben, bei dem er sich zum Ausgang der Wahl in Brandenburg äußern könnte. Anschließend sind am Rande der UN-Sitzungswoche Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, dem brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva sowie dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan geplant.

Spitzengremien von CDU und CSU küren Merz zum Kanzlerkandidaten

Die Parteivorstände von CDU und CSU wollen CDU-Chef Friedrich Merz am Montag formell zum gemeinsamen Kanzlerkandidaten der Union küren. Den Führungsgremien in Berlin und in München liegt dafür ein gemeinsamer Vorschlag von Merz und dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder vor. Die Chefs der beiden Unionsparteien hatten am Dienstag nach internen Absprachen bekannt gegeben, das der 68 Jahre alte Merz die Kanzlerkandidatur übernimmt. Die Parteivorstände müssen diese Personalie in ihren Sitzungen noch billigen - dies gilt aber als Formsache.

Textgröße ändern: