Prognosen sehen Surabischwili als Siegerin der Präsidentschaftswahl in Georgien
Bei der Stichwahl um die Präsidentschaft in Georgien liegt die von der Regierungspartei unterstützte Kandidatin Salome Surabischwili ersten Prognosen zufolge in Führung. Die frühere französische Diplomatin kam bei der Abstimmung am Mittwoch auf 55 Prozent der Stimmen, wie das US-Meinungsforschungsinstituts Edison Research auf Basis von Nachwahlbefragungen mitteilte. Das Oppositionsbündnis des Kandidaten Grigol Waschadse rief zu Protesten auf.
Beide Kandidaten dienten einst unter dem früheren Präsidenten Michail Saakaschwili als Außenminister. Die 66 Jahre alte Surabischwili zählte später aber zu seinen schärfsten Kritikern.
Die Kandidatin ist die Tochter von Georgiern, die 1921 nach Paris geflohen waren. Surabischwili arbeitete als Diplomatin für den französischen Auswärtigen Dienst und vertrat Frankreich als Botschafterin in Georgiens Hauptstadt Tiflis. Der frühere Präsident Saakaschwili holte sie in die georgische Politik.
Nach Veröffentlichung der Wahlprognose am Mittwochabend wurden in dem oppositionelle Bündnis von elf Parteien unter Führung des im Exil lebenden Ex-Staatschefs Saakaschwili Manipulationsvorwürfe laut. Bei der Abstimmung sei es zu "massenhaftem Wahlbetrug" gekommen, erklärte Saakaschwili.
"Der Oligarch hat die georgische Demokratie und die Wahlbehörden zertrampelt", sagte er unter Bezug auf den Milliardär und früheren Regierungschef Bidsina Iwanischwili. Dieser ist Chef der Regierungspartei Georgischer Traum.
(V.Sørensen--DTZ)