Deutsche Tageszeitung - Duterte kündigt eigene "Todesschwadron" gegen kommunistische Rebellen an

Duterte kündigt eigene "Todesschwadron" gegen kommunistische Rebellen an


Duterte kündigt eigene "Todesschwadron" gegen kommunistische Rebellen an
Duterte kündigt eigene "Todesschwadron" gegen kommunistische Rebellen an / Foto: ©

Pläne des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte, eine "Todesschwadron" gegen kommunistische Rebellen zu gründen, haben bei Menschenrechtsgruppen am Mittwoch Besorgnis ausgelöst. In einer Rede hatte Duterte am Dienstagabend angekündigt, er wolle den sogenannten Spatzeneinheiten der kommunistischen Partisanen eine eigene "Duterte Todesschwadron" entgegensetzen. Diese sollten dasselbe "Talent, Menschen zu töten" aufweisen wie die "Spatzen".

Textgröße ändern:

Verteidigungsminister Delfin Lorenzana sagte dazu am Mittwoch, sein Ministerium werde die Pläne genau studieren, vor allem aber die Frage, wer die Schwadron zusammenstellen und kontrollieren werde. Der Gründer der Kommunistischen Partei, Jose Maria Sison, warf Duterte vor, die Existenz von "Spatzeneinheiten" zu erfinden, um seine "eigenen, illegalen Todesschwadronen zu rechtfertigen". Diese Partisanengruppen habe es zuletzt in den 70er Jahren auf dem Höhepunkt der Aufstände gegeben, sagte Sison dem Fernsehsender ABS-CBN.

Der bewaffnete Arm der Kommunistischen Partei hatte 1969 einen maoistisch beeinflussten Aufstand gegen die Regierung in Manila begonnen. Schätzungen zufolge wurden in dem Konflikt, einem der längsten in Asien, mehr als 30.000 Menschen getötet.

Wie andere Präsidenten vor ihm hatte Duterte zunächst Friedensgespräche mit den Kommunisten eingeleitet, diese aber im vergangenen Jahr nach einer Reihe von Angriffen auf Soldaten und Polizisten wieder eingestellt. Seitdem bezeichnet er die Partei und ihren bewaffneten Arm als Terrororganisationen.

Menschenrechtsgruppen reagierten besorgt. Sie befürchten, Duterte könnte seinen Antidrogenkrieg, der bereits tausende Menschen das Leben gekostet hat, nun auf weitere Gruppen ausweiten. Dutertes Ankündigung komme einer "Eröffnung der Jagdsaison gegen Rebellen, Linke, Zivilisten und Regierungskritiker" gleich, erklärte Human Rights Watch.

Amnesty International wies darauf hin, dass schon heute Regierungskritiker als Sympathisanten oder Rebellen der Kommunisten diffamiert würden. "Es ist beängstigend, dass jeder zur Zielscheibe werden kann", sagte Amnesty-Experte Wilnor Papa der Nachrichtenagentur AFP.

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Wohl kein Shutdown vor der Wahl: Einigung auf Überbrückungshaushalt im US-Kongress

In den USA ist eine Haushaltssperre offenbar bis nach der Präsidentschaftswahl abgewendet. Für die beiden Kongresskammern vermeldeten der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, und der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, am Sonntag (Ortszeit) in Washington die parteiübergreifende Einigung, mit der die Finanzierung der US-Bundesbehörden bis zum 20. Dezember sichergestellt werden soll.

Rentenpaket: FDP-Bundestagsfraktion hat noch viele Fragen

Vor der ersten Beratung im Bundestag hat die FDP-Fraktion bei der Rentenreform noch erheblichen Prüfbedarf angemeldet. "Im Koalitionsvertrag haben wir Generationengerechtigkeit bei der Rente vereinbart", sagte der FDP-Sozialpolitiker Pascal Kober der "Rheinischen Post" (Montagausgabe). Beim Rentenpaket II hätten die Liberalen "noch viele Fragen" an Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und wollten "seine Berechnungen genau prüfen".

BSW-Co-Chefin Mohamed Ali: Bringen "Offenheit" für Regierungsbeteiligung mit

Nach der Landtagswahl in Brandenburg hat die Co-Bundesvorsitzende des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW), Amira Mohamed Ali, die grundsätzliche Offenheit ihrer Partei für eine Regierungsbeteiligung erklärt - diese aber an Bedingungen geknüpft. "Wir bringen da eine Offenheit mit, aber uns ist eben wichtig, dass die Inhalte stimmen und dass es wirklich echte Verbesserungen für die Menschen in Brandenburg gibt", sagte Mohamed Ali am Sonntagabend dem Fernsehsender Phoenix.

SPD gewinnt Landtagswahl in Brandenburg vor AfD - drei Parteien ausgeschieden

Aus der Landtagswahl in Brandenburg ist die regierende SPD von Ministerpräsident Dietmar Woidke am Sonntag als Siegerin hervorgegangen. Wie die Landeswahlleitung in Potsdam mitteilte, erreichten die Sozialdemokraten 30,9 Prozent der Stimmen. Sie landeten damit vor der vom Landesverfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuften AfD mit 29,2 Prozent.

Textgröße ändern: