Deutsche Tageszeitung - Brüssel will Strafverfahren gegen Italien offenbar noch vor Weihnachten starten

Brüssel will Strafverfahren gegen Italien offenbar noch vor Weihnachten starten


Brüssel will Strafverfahren gegen Italien offenbar noch vor Weihnachten starten
Brüssel will Strafverfahren gegen Italien offenbar noch vor Weihnachten starten / Foto: ©

Die EU-Kommission will das Verfahren gegen Italien wegen eines überhöhten Defizits offenbar noch vor Weihnachten einleiten. Wahrscheinlich werde die Entscheidung am 19. Dezember fallen, erfuhr das "Handelsblatt" (Mittwochausgabe) aus EU-Kreisen. Die Euro-Finanzminister könnten sich dann bereits im Januar damit befassen.

Textgröße ändern:

Der 19. Dezember sei "unter den diskutierten Terminen", erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus EU-Kreisen. "Aber noch ist nichts bestätigt." Die Kommission warte demnach noch die Position der Mitgliedstaaten zu ihrer Bewertung der italienischen Haushaltslage ab.

Mit geringfügigen Zugeständnissen im Haushaltsentwurf für 2019 kann Italien das Strafverfahren offenbar nicht mehr abwenden. "Gebraucht wird eine substanzielle Korrektur", sagte EU-Kommissionsvize Valdis Dombrovskis dem "Handelsblatt". Er reagierte damit auf Meldungen aus Rom über eine mögliche Reduzierung der Defizitquote um 0,2 Prozentpunkte auf 2,2 Prozent.

Die EU-Kommission hatte vergangene Woche wegen der italienischen Haushaltspläne für 2019 den Weg für ein Defizitverfahren geebnet. Es könnte zu milliardenschweren Geldbußen für Rom oder der Streichung von EU-Hilfen führen.

Die seit Juni amtierende Regierung aus der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung und der fremdenfeindlichen Lega-Partei will den Sparkurs trotz bereits hoher Gesamtverschuldung beenden. Sie plant bisher mit einem Defizit von 2,4 Prozent im Haushalt 2019. Die Kommission sieht dies als "einen besonders schwerwiegenden Verstoß" gegen EU-Empfehlungen und hatte im Oktober erstmals überhaupt in dem Fall den Haushaltsentwurf eines Mitgliedsstaates zurückgewiesen.

(V.Korablyov--DTZ)

Empfohlen

Berlin: Hisbollah fährt Desinformationskamapgne gegen deutsche Unifil-Soldaten

Die Hisbollah-Miliz im Libanon fährt deutschen Regierungsangaben zufolge eine Desinformationskampagne gegen den von Deutschland geführten maritimen Einsatzverband (MTF) der Unifil-Mission. Der Hisbollah nahe stehende Medien im Libanon verbreiteten das Narrativ, Deutschland und die MTF hätten "zugunsten Israels in die Kampfhandlungen im Libanon eingegriffen", erklärte das Bundesverteidigungsministerium am Donnerstagabend. "Diese Vorwürfe weist die Bundesregierung entschieden zurück", hieß es weiter.

Trump will Impfgegner Robert F. Kennedy Jr. zum US-Gesundheitsminister machen

Die nächste umstrittene Nominierung für das künftige Kabinett Donald Trumps: Der Impfgegner und Verbreiter von Verschwörungstheorien, Robert F. Kennedy Jr., soll nach dem Willen des designierten Präsidenten neuer Gesundheitsminister der USA werden. "Die Sicherheit und Gesundheit aller Amerikaner ist die wichtigste Aufgabe jeder Regierung", erklärte Trump am Donnerstag. Der 70-jährige Spross der berühmten Kennedy-Dynastie sorgte in der Vergangenheit mit abstrusen Behauptungen und Geschichten für Schlagzeilen.

Teilergebnisse: Linksbündnis von Sri Lankas Präsident gewinnt Parlamentsmehrheit

Bei der Parlamentswahl in Sri Lanka hat die Linkskoalition des Präsidenten Anura Kumara Dissanayake nach Teilergebnissen die Mehrheit in der Volksvertretung des Landes gewonnen. Die Nationale Volksmacht (NPP) holte nach Auszählung von mehr als zwei Dritteln der Stimmen rund 62 Prozent, wie Daten der Wahlkommission am Freitag zeigten. Damit verfügt das Bündnis über mindestens 123 Sitze im 225 Mandate zählenden Parlament.

Erste Ergebnisse: Präsidentenbündnis steht bei Parlamentswahl in Sri Lanka vor Erdrutschsieg

Bei der Parlamentswahl in Sri Lanka steht das Bündnis des neuen Präsidenten Anura Kumara Dissanayake nach ersten Ergebnissen vor einem Erdrutschsieg. Nach Auszählung von der Hälfte der Stimmen holte die Nationale Volksmacht (NPP) bei der Abstimmung am Donnerstag einen unangreifbaren Vorsprung von 63 Prozent der Stimmen, wie Ergebnisse der Wahlkommission am Freitag zeigten.

Textgröße ändern: