Deutsche Tageszeitung - Conte zuversichtlich im Haushaltsstreit nach Treffen mit Juncker

Conte zuversichtlich im Haushaltsstreit nach Treffen mit Juncker


Conte zuversichtlich im Haushaltsstreit nach Treffen mit Juncker
Conte zuversichtlich im Haushaltsstreit nach Treffen mit Juncker / Foto: ©

Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte hat sich nach einem Treffen mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker optimistisch mit Blick auf die weiteren Verhandlungen über den italienischen Haushalt gezeigt. Er sei "zuversichtlich", dass der Dialog mit der Kommission ein Defizitverfahren gegen sein Land "verhindern" könne, sagte Conte am Samstagabend in Brüssel. Zugleich signalisierte Conte, dass er an seinen Haushaltsplänen festhalten wolle. Brüssel lehnt diese ab.

Textgröße ändern:

Es habe sich nicht um ein "abschließendes" Treffen mit Juncker gehandelt, sagte Conte vor italienischen Journalisten. Vielmehr sei bei den Gesprächen die "Eröffnung eines Dialogs" bekräftigt worden, der im "allgemeinen Interesse" fortgeführt werden müsse. Conte war in Begleitung seines Finanzministers Giovanni Tria nach Brüssel gereist.

Italiens Ministerpräsident betonte jedoch, dass er von den zentralen Reformen in dem Haushaltsplan nicht abrücken werde. "Wenn es im Interesse der Italiener ist, sind wir nicht bereit, auf irgendetwas zu verzichten."

Die EU-Kommission hatte am Mittwoch wegen der italienischen Haushaltspläne für 2019 den Weg für ein Defizitverfahren geebnet. Dieses könnte in den kommenden Wochen eröffnet werden und zu milliardenschweren Geldbußen für Rom oder der Streichung von EU-Hilfen führen. Das Defizit des kommenden Haushalts liegt nach den Plänen der italienischen Regierung bei 2,4 Prozent.

Die seit Juni amtierende Regierung aus der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung und der fremdenfeindlichen Lega-Partei will den Sparkurs trotz bereits hoher Gesamtverschuldung beenden. Sie lehnt Korrekturen an ihrem Budget ab und fordert stattdessen von Brüssel, "außergewöhnliche Ereignisse" wie den Einsturz einer Autobahnbrücke in Genua und Schäden durch eine Reihe schwerer Unwetter zu berücksichtigen.

Vize-Regierungschef Matteo Salvini forderte am Samstag "Respekt für 60 Millionen Italiener" und verbat sich Kritik der EU-Kommission. Sein Land sei nicht bereit, "Beschimpfungen" aus Brüssel zu erdulden, sagte der Lega-Politiker.

(P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

Durchsuchung in Bayern wegen mutmaßlicher Habeck-Beleidigung und Volksverhetzung

Weil er ein antisemitisches Bild veröffentlicht und darüber hinaus Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) beleidigt haben soll, wird gegen einen 64-Jährigen aus Bayern ermittelt. Nun wurde seine Wohnung durchsucht, wie die Staatsanwaltschaft Bamberg am Freitag mitteilte. Dabei sei ein Tablet beschlagnahmt worden.

Milei bei Besuch in Florida: Trumps Wahlsieg "größtest Comeback"

Der argentinische Präsident Javier Milei hat Donald Trumps Wiederwahl zum US-Präsidenten bei einem Besuch in dessen Residenz Mar-a-Lago in Florida als "größtes politisches Comeback der Geschichte" bezeichnet. Trump habe dem "gesamten politischen Establishment" unter "Einsatz seines Lebens" getrotzt, sagte Milei am Donnerstagabend bei einer Galaveranstaltung. Die Welt sei dadurch eine "viel bessere Welt" geworden, nun würden "Winde der Freiheit wehen".

Deutlicher Sieg für Linksbündnis von Sri Lankas Präsident bei Parlamentswahl

Bei der Parlamentswahl in Sri Lanka hat die Linkskoalition des Präsidenten Anura Kumara Dissanayake einen deutlichen Sieg errungen. Die Nationale Volksmacht (NPP) holte Ergebnissen der Wahlkommission vom Freitag zufolge 61,5 Prozent der Stimmen, während die Partei von Oppositionsführer Sajith Premadasa 17,6 Prozent erzielte. Die NPP kommt demnach auf mindestens 159 Sitze im 225 Mandate zählenden Parlament und erreicht damit mehr als zwei Drittel der Sitze.

Scholz mahnt zu Respekt im anstehenden Wahlkampf und warnt vor US-Verhältnissen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat für den anstehenden Bundestags-Wahlkampf zu einem respektvollen Umgang aufgerufen. "Ich wünsche mir auch für den nun beginnenden Wahlkampf Ehrlichkeit und Respekt - auch zwischen politischen Wettbewerbern", sagte Scholz in seinem am Freitag veröffentlichten Kanzler-Podcast. "Ich kämpfe dafür, dass wir alle als Land zusammenbleiben."

Textgröße ändern: