Deutsche Tageszeitung - Jean Asselborn rechnet Erfolg des EU-Brexit-Gipfels

Jean Asselborn rechnet Erfolg des EU-Brexit-Gipfels


Jean Asselborn rechnet Erfolg des EU-Brexit-Gipfels
Jean Asselborn rechnet Erfolg des EU-Brexit-Gipfels

Trotz der Einwände Spaniens in der Gibraltar-Frage glaubt Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn nicht an ein Scheitern des EU-Sondergipfels zum Brexit am Sonntag. Die Einwände müssten ernst genommen werden, doch sei er sicher, dass es eine Lösung geben werde, sagte Asselborn am Samstag im Deutschlandfunk.

Textgröße ändern:

"Ich glaube, da kommt man raus", sagte der luxemburgische Außenminister. Er halte eine Erklärung des Europäischen Rats für möglich, in der festgehalten werde, "dass alles, was Gibraltar betrifft" direkt zwischen Madrid und London geregelt werden müsse. Vielleicht sei dies auch schon geschehen. Ein hochrangiger EU-Vertreter sagte in Brüssel, an einer "Lösung mit und für Spanien" werde noch gearbeitet. Der Gipfel sei derzeit nach wie vor für Sonntag vorgesehen.

Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez droht, dem Sondergipfel am Sonntag fernzubleiben, sollte der Streit über Gibraltar bis dahin nicht beigelegt werden. Gebe es keine Einigung zu der britischen Exklave, könne der Gipfel "sehr wahrscheinlich" nicht stattfinden, bekräftigte er nochmals am Freitag bei einem Besuch in Havanna.

Die Halbinsel Gibraltar im Süden Spaniens gehört seit 1713 zu Großbritannien, wird aber von Spanien bis heute zurückgefordert. Der Brexit-Vertrag behandelt zwar die Verhandlungen über die künftigen Beziehungen Großbritanniens mit der EU, Gibraltar wird darin aber nicht erwähnt. Die spanische Regierung pocht deshalb seit Tagen auf eine Klarstellung, wonach es vor jeder Vereinbarung, die Gibraltar betrifft, zuerst eine Einigung zwischen Madrid und London geben muss. Dies soll London vor dem Gipfel schriftlich zusichern.

Beim Gipfeltreffen sollen der Austrittsvertrag und eine politische Erklärung zu den künftigen Beziehungen zwischen Großbritannien und der EU unterzeichnet werden. Allerdings ist nur der Austrittsvertrag rechtlich bindend.  (V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Urteil: Facebook darf Posts mit Falschinformationen zu Coronaimpfungen löschen

Der Facebook-Mutterkonzern Meta darf Posts mit Falschinformationen zur Wirksamkeit der Coronaimpfungen löschen. Voraussetzung dafür ist, dass die Informationen nach Einschätzung von sachverständigen Gesundheitsbehörden falsch sind und voraussichtlich zu einer Impfverweigerung beitragen, wie das Oberlandesgericht Frankfurt am Main am Freitag mitteilte. Sie dürfen auch keine sachbezogene Kritik am derzeitigen Erkenntnisstand darstellen. (Az.: 16 U 52/23)

BSW will Kredite für den Wahlkampf aufnehmen

Die Wagenknecht-Partei BSW will für die Finanzierung des anstehenden Wahlkampfs zur Bundestags-Neuwahl auch auf Kredite setzen. "Wir sind derzeit auf der Suche nach Darlehensgebern", sagte Schatzmeister Ralph Suikat dem Nachrichtenportal t-online laut Mitteilung vom Freitag. Das könnten Banken sein, aber auch Menschen aus dem BSW-Unterstützerkreis, die bereit wären, Geld vorzustrecken, um es dann im kommenden Jahr wiederzubekommen. Suikat sagte zugleich: "Viele Spender wären uns natürlich noch lieber als Darlehensgeber."

Sachsen: CDU und SPD starten am Montag Koalitionsverhandlungen

CDU und SPD in Sachsen starten am Montag mit ihren Koalitionsverhandlungen zur Bildung einer Minderheitsregierung. Ein Abschluss der Gespräche wird vor Weihnachten angestrebt, wie die Spitzen beider Parteien am Freitag in Dresden erklärten. Ein konkretes Datum auch für die Wahl des Ministerpräsidenten nannten sie nicht.

Durchsuchung in Bayern wegen mutmaßlicher Habeck-Beleidigung und Volksverhetzung

Weil er ein antisemitisches Bild veröffentlicht und darüber hinaus Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) beleidigt haben soll, wird gegen einen 64-Jährigen aus Bayern ermittelt. Nun wurde seine Wohnung durchsucht, wie die Staatsanwaltschaft Bamberg am Freitag mitteilte. Dabei sei ein Tablet beschlagnahmt worden.

Textgröße ändern: