Iran weist Chemiewaffen-Vorwürfe der USA als "gefährlich" zurück
Der Iran hat Vorwürfe der USA zurückgewiesen, wonach Teheran ein verborgenes Chemiewaffen-Programm unterhält. Die Anschuldigungen seien "schockierend" und "gefährlich", erklärte der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif am Freitag beim Kurzbotschaftendienst Twitter. Sarifs Ministerium sprach von "Anschuldigungen ohne Grundlage". Die USA hatten dem Iran vorgeworfen, die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) in Den Haag nicht über ein Chemiewaffen-Programm unterrichtet zu haben.
Sarif griff bei Twitter Washington scharf an. Das Land habe einst den Einsatz von Chemiewaffen durch den Irak im Krieg gegen den Iran (1980-1988) unterstützt, später aber seinerseits den Irak angegriffen. In dem Krieg der beiden Nachbarstaaten wurden zehntausende iranische Soldaten und Zivilisten durch irakische Waffen getötet.
Die Vorwürfe gegen den Iran wegen des angeblich nicht deklarierten Chemiewaffen-Programms hatte der US-Botschafter bei der OPCW, Kenneth Ward, am Donnerstag vorgebracht. Damit verstoße der Iran gegen internationale Abkommen. Laut Ward will sich Teheran zudem tödliche Nervenkampfstoffe beschaffen.
Die Beziehungen zwischen dem Iran und den USA sind schwer belastet. US-Präsident Donald Trump hat das 2015 geschlossene Abkommen zur Begrenzung des iranischen Nuklearprogramms im Mai einseitig aufgekündigt, weil er es für unzureichend hält. Er setzte auch frühere Sanktionen gegen das Land wieder in Kraft.
(S.A.Dudajev--DTZ)