Steinmeier ruft mit anderen Staats- und Regierungschefs zu mehr Klimaschutz auf
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat gemeinsam mit 15 anderen Staats- und Regierungschefs zu größeren Anstrengungen beim Klimaschutz aufgerufen. Initiator des Vorstoßes vor der UN-Klimakonferenz im Dezember in Kattowitz ist der österreichische Bundespräsident Alexander van der Bellen. "Wir müssen etwas tun gegen den Klimawandel, und deshalb bin ich froh darüber, dass der österreichische Bundespräsident eine Initiative ergriffen hat", sagte Steinmeier dazu am Freitag.
Es gehe darum, in Kattowitz "entscheidende Schritte zu unternehmen, zu vereinbaren, zur Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens", sagte Steinmeier in einem Statement im Internet-Dienst Facebook. "Wir müssen alles tun, um unseren Kindern und Kindeskindern eine lebenswerte Umwelt zu hinterlassen."
Der deutsche Bundespräsident ging dabei auch auf die Trockenheit der zurückliegenden Monate ein. Darunter habe die Natur in Deutschland gelitten. Manche hätten sich gefreut über die viele Sonne, aber "wir wissen natürlich um die Folgen für die Landwirtschaft" und "noch viel mehr leiden natürlich Menschen in anderen Regionen dieser Welt". Immerhin aber sei dadurch der Klimawandel wieder "ein Thema an den Abendbrottischen der Deutschen" geworden.
In der von van der Bellen angestoßenen "Initiative for more Climate Ambition" sprechen sich die Unterzeichner für eine ehrgeizigere Umsetzung des Pariser Klimaabkommens aus. "Der Klimawandel ist die große Herausforderung unserer Zeit", heißt es in dem Text. Es gebe "eine dramatische Zunahme von Hitzewellen, Überflutungen, Dürren und Schlammlawinen, Gletscherschmelzen und steigendem Meeresspiegel".
"Wir, die unterzeichnenden Staats- und Regierungschefs, sind überzeugt, dass wirksame Maßnahmen gegen den Klimawandel nicht nur an sich notwendig sind, sondern auch zusätzliche Vorteile und neue Gelegenheiten für unsere Wirtschaften und Gesellschaften mit sich bringen werden", schreiben die Staatsoberhäupter weiter. Die bisherigen Anstrengungen seien für das Erreichen der Klimaziele nicht ausreichend. "Es muss mehr getan werden - und das Handeln muss schnell, entscheidend und gemeinsam sein", heißt es in dem Aufruf.
Unterzeichnet ist der Text auch von den Präsidenten Italiens, Finnlands, Griechenlands, Zyperns, Ungarns, Lettlands, Litauens, Portugals, Sloweniens, Islands, Irlands und der Schweiz sowie von den Ministerpräsidenten Schwedens und der Niederlande. Die UN-Klimakonferenz findet vom 3. bis 14. Dezember im polnischen Kattowitz statt.
(P.Tomczyk--DTZ)