Deutsche Tageszeitung - Türkei: US-Präsident Trump "verschließt die Augen" im Fall Khashoggi

Türkei: US-Präsident Trump "verschließt die Augen" im Fall Khashoggi


Türkei: US-Präsident Trump "verschließt die Augen" im Fall Khashoggi
Türkei: US-Präsident Trump "verschließt die Augen" im Fall Khashoggi

Die Türkei hat US-Präsident Donald Trump im Fall Khashoggi wegen seines Bekenntnisses zum Verbündeten Saudi-Arabien scharf kritisiert. "In gewisser Weise sagt er: ’Ich werde die Augen verschließen’", sagte Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Freitag nach Information von Deutsche Tageszeitung, in einem aktuellen Interview. "Geld ist nicht alles", fügte er mit Blick auf die milliardenschweren US-Rüstungslieferungen an Riad hinzu.

Textgröße ändern:

Auch für die Türkei sei Saudi-Arabien ein "wichtiges Land", sagte Cavusoglu. "Aber wir haben es hier mit einem grausamen Mord zu tun." Trump stellt sich weiter gegen zunehmende Indizien auch seiner eigenen Geheimdienste, wonach die Regierung in Riad in die Tötung des saudiarabischen Journalisten Jamal Khashoggis verwickelt ist. Der Kronprinz Mohammed bin Salman habe zwar möglicherweise "Kenntnis" von der Tat gehabt, sagte der US-Präsident am Dienstag, fügte aber sogleich hinzu: "Vielleicht hatte er dies und vielleicht auch nicht!" Die USA würden weiter ein "unverbrüchlicher Partner Saudi-Arabiens" bleiben.

Khashoggi war am 2. Oktober verschwunden, nachdem er das saudiarabische Konsulat in Istanbul betreten hatte. Erst nach wochenlangem internationalem Druck gab die Führung in Riad schließlich zu, dass der Journalist von Agenten des Königreichs getötet wurde.

Cavusoglu kündigte an, dass sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Rande des G20-Gipfels Ende kommender Woche womöglich mit dem saudiarabischen Thronfolger treffen werde. Nach einem Telefonat zum Fall Khashoggi wäre dies die erste persönliche Begegnung zwischen Erdogan und Prinz Mohammed seit dem Tod des Journalisten.  (P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

BSW-Co-Chefin Mohamed Ali: Bringen "Offenheit" für Regierungsbeteiligung mit

Nach der Landtagswahl in Brandenburg hat die Co-Bundesvorsitzende des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW), Amira Mohamed Ali, die grundsätzliche Offenheit ihrer Partei für eine Regierungsbeteiligung erklärt - diese aber an Bedingungen geknüpft. "Wir bringen da eine Offenheit mit, aber uns ist eben wichtig, dass die Inhalte stimmen und dass es wirklich echte Verbesserungen für die Menschen in Brandenburg gibt", sagte Mohamed Ali am Sonntagabend dem Fernsehsender Phoenix.

SPD gewinnt Landtagswahl in Brandenburg vor AfD - drei Parteien ausgeschieden

Aus der Landtagswahl in Brandenburg ist die regierende SPD von Ministerpräsident Dietmar Woidke am Sonntag als Siegerin hervorgegangen. Wie die Landeswahlleitung in Potsdam mitteilte, erreichten die Sozialdemokraten 30,9 Prozent der Stimmen. Sie landeten damit vor der vom Landesverfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuften AfD mit 29,2 Prozent.

Selenskyj zu Besuch in USA eingetroffen - Treffen mit Biden und Scholz geplant

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zu einem möglicherweise für die weitere Kriegsführung entscheidenden Besuch in den USA eingetroffen. Der Staatschef verkündete seine Ankunft am Sonntag in Online-Medien und kündigte zugleich an, bei US-Präsident Joe Biden und anderen Verbündeten "den Plan für den ukrainischen Sieg auf den Tisch" legen zu wollen.

Freie-Wähler-Spitzenkandidat Vida verliert Direktmandat in Wahlkreise Barnim II

Der Spitzenkandidat der Freien Wähler, Péter Vida, hat bei der Landtagswahl in Brandenburg am Sonntag sein Direktmandat nicht verteidigen können. Vida kam im Wahlkreis Barnim II hinter dem AfD-Direktkandidaten Steffen John und der SPD-Bewerberin Martina Schmidt nur auf den dritten Platz. Nach Angaben der Wahlleitung erzielte Vida 23,9 Prozent der Erststimmen.

Textgröße ändern: