Laschet glaubt nicht an Wahl von Spahn zum CDU-Parteichef
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet geht nicht davon aus, dass sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU) im Dezember beim Bundesparteitag der CDU in Hamburg als Parteichef durchsetzen wird. "Ich rechne damit, dass es zu einem Zweikampf zwischen Annegret Kramp-Karrenbauer und Friedrich Merz kommt", sagte Laschet in einer Diskussionsrunde des Kölner Presseclubs, über die der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstagausgabe) berichtet.
Der Versuch Spahns, sich vor dem Parteitag durch die Kritik am UN-Migrationspakt zu profilieren, sei nicht der richtige Weg, kritisierte Laschet. "Ich halte es für falsch, über UN-Dokumente beim CDU-Parteitag eine künstliche Debatte zu entfachen."
Laschet, der auch Vorsitzender der CDU in Nordrhein-Westfalen ist, fügte hinzu, er halte Spahn für einen "guten Gesundheitsminister" und habe ihn dabei unterstützt, Mitglied der Bundesregierung zu werden. Der NRW-Landesverband der CDU hatte auf eine Wahlempfehlung verzichtet.
Spahn, der auch dem NRW-Landesverband angehört, hatte wiederholt die Migrationspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Frage gestellt. Zuletzt drang er entgegen der Haltung der Bundesregierung auf eine Abstimmung über den UN-Migrationspakt beim CDU-Parteitag.
Dort will Spahn ebenso wie Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer und Ex-Fraktionschef Friedrich Merz für den Parteivorsitz kandidieren. Umfragen zufolge hat der Gesundheitsminister allerdings nur geringe Chancen.
(V.Korablyov--DTZ)