AWO fordert angesichts hoher Zahlen bei Partnergewalt Rechtsanspruch auf Schutz
Angesichts der hohen Zahl von Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt werden, hat die Arbeiterwohlfahrt (AWO) eine stabile Finanzierung für Frauenhäuser und einen Rechtsanspruch auf Schutz gefordert. "Wir benötigen einen Rechtsanspruch auf Schutz und Hilfe vor Gewalt, und zwar schnell", erklärte der AWO-Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler am Dienstag in Berlin.
Stadler nannte es einen "Skandal, dass in Deutschland über 40 Jahre nach der Gründung des ersten Frauenhauses diese noch immer keine stabile und auskömmliche Finanzierung erhalten". Auch sei nicht nachvollziehbar, "dass es nicht geschafft wird, die Opferzahlen im Bereich häuslicher Gewalt zu senken".
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) will aktuelle Zahlen zur Partnerschaftsgewalt am Dienstag in Berlin vorstellen. Laut "Spiegel" wurden knapp 138.400 Menschen in Deutschland im vergangenen Jahr von ihrem Partner oder Ex-Partner misshandelt, gestalkt oder bedroht worden.
Unter diesen Opfern häuslicher Gewalt waren 113.965 Frauen - also 82 Prozent. 147 Frauen wurden demnach 2017 von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet, im Schnitt starb jeden zweiten bis dritten Tag eine Frau durch die Hand ihres Partners oder Ex-Partners.
(P.Tomczyk--DTZ)