Deutsche Tageszeitung - USA mit Versuch zu Abmilderung von UN-Resolution zu Frauen abgeblitzt

USA mit Versuch zu Abmilderung von UN-Resolution zu Frauen abgeblitzt


USA mit Versuch zu Abmilderung von UN-Resolution zu Frauen abgeblitzt
USA mit Versuch zu Abmilderung von UN-Resolution zu Frauen abgeblitzt / Foto: ©

Die USA haben vergeblich versucht, bei der UNO eine Resolution zum Kampf gegen sexuelle Gewalt abzuschwächen. Zwei US-Vorschläge zur Veränderung des Textes wurden am Montag vom zuständigen Ausschuss der UN-Vollversammlung in Abstimmungen abgewiesen. Der Entwurf wurde dann von dem Gremium unverändert verabschiedet.

Textgröße ändern:

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump wollte Formulierungen zum Zugang von Frauen zu Diensten für die Geburten- und Familienplanung sowie zu ohne Gesundheitsrisiko ausgeführten Schwangerschaftsabbrüchen streichen. Auch eine Passage zum Selbstbestimmungsrecht der Frau über ihre Sexualität wollte sie entfernen.

Die US-Diplomatin Courtney Nemroff begründete die Änderungsvorschläge unter anderem damit, dass die "Abtreibung als Methode der Familienplanung" von den USA nicht anerkannt werde. Auch wehrte sie sich vergeblich dagegen, dass in dem Resolutionsentwurf die sexuelle Belästigung als "Gewalt" definiert wird. Laut der US-Gesetzgebung sei unter "Gewalt" nur die physische Gewaltanwendung zu verstehen, sagte sie.

Der französische UN-Botschafter François Delattre bewertete die US-Vorschläge als Versuch, die Resolution zu torpedieren. Er hob hervor, dass darin enthaltene Formulierungen aus in der Vergangenheit mit internationalem Konsens verabschiedeten Texten stammten, wie etwa der Pekinger Erklärung zu den Frauenrechten von 1995.

Der Resolutionsentwurf enthält allerdings erstmals direkte Bezüge zur sexuellen Belästigung. Er stellt somit eine direkte Antwort auf die aktuelle "#MeToo"-Bewegung gegen die Belästigung und Diskriminierung von Frauen dar.

Die von den USA eingebrachten Änderungsvorschläge wurden unter anderem mit den Stimmen europäischer Länder sowie von Israel abgeschmettert. Israel und die USA liegen normalerweise bei UN-Abstimmungen auf einer Linie. Rückendeckung hatten die USA hingegen unter anderem von China, Indien, Russland, mehreren muslimischen Ländern und dem Vatikan bekommen.

Nun muss noch das Plenum der UN-Vollversammlung über die Resolution abstimmen. Verbindlichen Charakter hat der Text allerdings ohnehin nicht.

Europäische Diplomaten sind besorgt über das US-Vorgehen im Streit um die Resolution. Sie vermuten, dass die Vereinigten Staaten auch noch in anderen UN-Gremien versuchen könnten, das Engagement der Weltorganisation für die Frauenrechte abzuschwächen. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Trump-Regierung ihre Geldmittel für den UN-Bevölkerungsfonds gestrichen, der in den Bereichen Fortpflanzungsmedizin und Geburtenkontrolle tätig ist.

(U.Beriyev--DTZ)

Empfohlen

SPD siegt in Brandenburg knapp vor AfD - Schwierige Mehrheitsverhältnisse

Es war knapp, aber es hat offenbar gereicht: Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat seine Partei bei der Landtagswahl in Brandenburg laut Hochrechnungen von ARD und ZDF zum Sieg geführt. Sie landete demnach am Sonntag knapp vor der AfD. Aus einer Neuauflage der Koalition mit CDU und Grünen wird jedoch nichts, weil die Grünen an der Fünfprozenthürde scheiterten. Die CDU rutschte zugleich in der Wählergunst ab, so dass es wohl auch für eine große Koalition nicht reicht.

Hochrechnungen sehen Grüne in Brandenburg unter fünf Prozent

Die Grünen haben den Wiedereinzug in den Brandenburger Landtag vermutlich verpasst. In den jüngsten Hochrechnungen von ARD und ZDF am Sonntagabend lagen sie nur noch bei 4,6 Prozent und damit klar unter der Fünfprozenthürde. Zwar würde auch der Gewinn eines einzelnen Direktmandat reichen, um wieder ins Landesparlament zu kommen - danach sah es am Abend jedoch nicht aus.

Hochrechnungen: Woidke führt SPD in Brandenburg zum Sieg - knapp vor AfD

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat seine Partei bei der Landtagswahl in Brandenburg laut Hochrechnungen von ARD und ZDF zum Sieg geführt. Woidkes SPD lag demnach am Sonntag knapp vor der Rechtsaußenpartei AfD - beide Parteien verzeichneten deutliche Zugewinne. Die Landes-CDU fuhr ihr bislang schlechtestes Ergebnis ein und fiel in den Hochrechnungen knapp hinter das erstmals angetretene Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) zurück. Zu den Verlierern zählten auch Grüne, Linke und Freie Wähler.

Trump will bei Wahlniederlage nicht 2028 nochmals antreten

Der frühere US-Präsident Donald Trump will im Fall einer Niederlage bei der Wahl im November nicht nochmals bei der Präsidentschaftswahl im Jahr 2028 antreten. Eine erneute Kandidatur sei in diesem Fall für ihn nicht vorstellbar, sagte der 78-jährige Präsidentschaftskandidat der Republikaner in einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit der Fernsehproduktion "Full Measure". Er hoffe aber natürlich auf "einen Erfolg" beim Urnengang am 5. November.

Textgröße ändern: