Frankreichs Ex-Staatssekretär Tron der Vergewaltigung nicht schuldig
Mit einem Freispruch ist der Vergewaltigungsprozess gegen den früheren französischen Staatssekretär Georges Tron zu Ende gegangen. Die beiden Klägerinnen, zwei frühere Mitarbeiterinnen Trons, hätten keinen Beweis für ihre Beschuldigung erbracht, dass sie von ihm zum Sex gezwungen worden seien, urteilte das Schwurgericht in Bobigny bei Paris am Donnerstag. Dem 61-Jährigen hatten bis zu 20 Jahre Haft gedroht.
Als Bürgermeister der Gemeinde Draveil südlich von Paris soll Tron die beiden Angestellten an den Füßen massiert und anschließend Sex mit ihnen gehabt haben. Seine frühere Kulturbeauftragte Brigitte Gruel, die daran beteiligt gewesen sein soll, wurde von der Jury ebenfalls freigesprochen.
Das Gericht sprach in seinem Urteil von "Liebesspielen" in einem "hypersexualisierten Kontext". Die Jury warf den Klägerinnen vor, aus "Rache" gegen Tron vor Gericht gezogen zu sein, nachdem beide ihre Jobs im Rathaus verloren hatten.
Seinen Posten als Staatssekretär für den öffentlichen Dienst unter Präsident Nicolas Sarkozy musste Tron nach Bekanntwerden der Vorwürfe 2011 niederlegen. Sein Amt als Bürgermeister kann er nach dem Freispruch weiterhin ausüben.
(V.Sørensen--DTZ)