Deutsche Tageszeitung - Religiöser Nationalist Leon siegt bei Bürgermeisterwahl in Jerusalem

Religiöser Nationalist Leon siegt bei Bürgermeisterwahl in Jerusalem


Religiöser Nationalist Leon siegt bei Bürgermeisterwahl in Jerusalem
Religiöser Nationalist Leon siegt bei Bürgermeisterwahl in Jerusalem / Foto: ©

Der von ultraorthodoxen Gruppierungen unterstützte Kandidat Mosche Leon ist zum neuen Bürgermeister Jerusalems erklärt worden. Leon habe die Stichwahl mit rund 51 Prozent der Stimmen knapp für sich entschieden, teilte ein Sprecher des israelischen Innenministeriums am Donnerstag mit. Demnach kam der säkulare Kandidat Ofer Berkovitch auf über 49 Prozent. Die Verkündung des Endergebnisses war verschoben worden, da rund 9000 Stimmen noch ausgezählt werden mussten.

Textgröße ändern:

Der religiöse Nationalist Leon hatte die Sorge vor einer Säkularisierung Jerusalems in den Mittelpunkt seines Wahlkampfs gestellt. Er wurde unter anderem von dem als "Falken" bekannten Ex-Verteidigungsminister Avigdor Lieberman und ultraorthodoxen jüdischen Gruppierungen wie etwa der Schas-Partei von Innenminister Arie Deri unterstützt. Deri bezeichnete den Wahlkampf von Leons Rivalen Berkovitch als "vom Satan inspiriert".

Die Likud-Partei von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte sich ebenfalls vor dem zweiten Wahlgang für Leon ausgesprochen. Netanjahus eigentlicher Wunschkandidat Seev Elkin hatte es nicht in die Stichwahl geschafft, der Regierungschef selbst weigerte sich daraufhin, seine Empfehlung für Leon auszusprechen.

Leon hatte sich bereits am Mittwoch nach Bekanntgabe des vorläufigen Ergebnisses zum Sieger erklärt. Er versprach, künftig "Bürgermeister aller Einwohner" Jerusalems zu sein. Sein Rivale Berkovitch weigerte sich zunächst, seine Niederlage einzuräumen. Stattdessen kündigte er an, die Wahl wegen möglicher Fälschungen überprüfen zu lassen.

Ultra-orthodoxe Juden stellen mehr als ein Drittel der Einwohner Jerusalems. Sie üben einen großen Einfluss auf die Politik der Stadt aus.

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Scholz drängt Putin zu Verhandlungen mit Ukraine - Kiew kritisiert Telefonat

Erstmals seit fast zwei Jahren hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Freitag wieder mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Er habe den Kreml-Chef aufgefordert, seine Truppen aus der Ukraine zurückzuziehen und Friedensverhandlungen mit Kiew aufzunehmen, erklärte Scholz im Onlinedienst X. Der Kreml erklärte, ein Abkommen könne es nur geben, wenn Kiew die "neuen territorialen Realitäten" anerkenne. Die Ukraine übte scharfe Kritik an dem Telefonat und warf Scholz vor, Putin in die Hände zu spielen.

IAEA-Chef Grossi besucht wichtige iranische Atomanlagen Fordo und Natans

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, hat am Freitag die iranischen Uran-Anreicherungsanlagen in Fordo und Natans besucht. Begleitet wurde er dabei vom Sprecher der iranischen Atomenergiebehörde, Behrus Kamalwandi, wie die iranische Nachrichtenagentur Irna berichtete.

Selenskyj: Scholz hat mit Putin-Telefonat "Büchse der Pandora" geöffnet

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vorgeworfen, mit seinem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin die "Büchse der Pandora" geöffnet zu haben. "Das ist genau das, was Putin seit langem will: Es ist extrem wichtig für ihn, seine Isolation zu schwächen", erklärte Selenskyj am Freitagabend in Onlinediensten. Er bestätigte, dass Scholz ihn vorab über das Telefonat informiert habe.

"Angriff auf die Geschichte": Mahnmal für Aufstand im Warschauer Ghetto geschändet

In Polen haben Unbekannte das Mahnmal zur Erinnerung an den Aufstand im Warschauer Ghetto geschändet. An dem Denkmal entfernten Arbeiter am Freitag rote und schwarze Farbe von den großflächig beschmierten Steinen, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP beobachtete. Die polnische Regierung verurteilte die Schändung des Erinnerungsortes "aufs Schärfste" als "Akt von Vandalismus".

Textgröße ändern: