London: Brexit-Beratungen des Kabinetts von Protesten begleitet
Gegner und Befürworter des britischen EU-Austritts haben sich während der Kabinettsberatungen über den Brexit-Vertragsentwurf am Mittwoch nahe dem Regierungssitz in London zu Protesten versammelt. Etwa hundert Demonstranten forderten Premierministerin Theresa May auf, den vereinbarten Kompromiss mit Brüssel zu verwerfen und einen harten Brexit zu vollziehen. Sie hielten Schilder mit Parolen wie "Rettet den Brexit" hoch und warnten die Regierungschefin davor, die Wähler zu "betrügen".
Auf der anderen Straßenseite machten EU-freundliche Demonstranten ihrem Ärger über den geplanten Austritt ihres Landes aus der EU Luft. Sie verlangten ein zweites Brexit-Referendum. May hatte ihre Minister in die Downing Street bestellt, um mit ihnen über den Vertragsentwurf für den Brexit zu beraten. Die Sitzung begann am frühen Nachmittag und dauerte am Abend noch an.
London hatte am Dienstagabend eine Grundsatzeinigung mit Brüssel verkündet. Der von den Unterhändlern vereinbarte Vertragsentwurf stieß allerdings in Mays eigener Partei auf scharfe Kritik. Konservative Abgeordnete riefen Kabinettsmitglieder auf, den Entwurf abzulehnen und drohten mit einer Blockade im Parlament. Sie argumentieren, der Brexit-Entwurf enthalte für Großbritannien inakzeptable Kompromisse. (S.A.Dudajev--DTZ)