Deutsche Tageszeitung - Grüne und Gewerkschaften kritisieren geplante Bafög-Reform als nicht ausreichend

Grüne und Gewerkschaften kritisieren geplante Bafög-Reform als nicht ausreichend


Grüne und Gewerkschaften kritisieren geplante Bafög-Reform als nicht ausreichend
Grüne und Gewerkschaften kritisieren geplante Bafög-Reform als nicht ausreichend / Foto: ©

Politiker der Grünen und Gewerkschaftsvertreter halten die geplante Bafög-Reform für nicht ausreichend. "Die vorgeschlagenen Erhöhungen von Fördersätzen, Freibeträgen und Wohnkostenzuschlägen reichen bei weitem nicht aus, um die Versäumnisse der letzten Jahre auszubügeln", erklärte der hochschulpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Kai Gehring, am Dienstag. Nötig sei eine "Trendwende" beim Bafög - Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) versuche, dies "mit einer Packung Heftpflaster zu erreichen".

Textgröße ändern:

Karliczek plant einem Medienbericht zufolge, unter anderem den Mietkostenzuschuss für Bafög-Empfänger deutlich zu erhöhen. Damit mehr Schüler und Studenten in den Genuss von Bafög-Zahlungen kommen, will sie auch Einkommens- und Vermögensfreibeträge anheben, berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf ein Eckpunktepapier des Ministeriums. Demnach soll auch der Bafög-Höchstsatz steigen.

Der wohnungspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Chris Kühn, nannte die geplante Anhebung des Mietkostenzuschusses "überfällig". Er forderte zugleich eine "regelmäßige Anpassung, die sich an den realen Preissteigerungen orientiert, und parallel erheblich mehr Investitionen in den Bau von Wohnheimen".

Die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Elke Hannack, urteilte ebenfalls, die große Koalition müsse "noch eine Schippe drauflegen, um Studierenden finanziell zu ermöglichen, sich voll auf das Studium zu konzentrieren". Die Reform-Eckpunkte wiesen "in die richtige Richtung", blieben aber hinter dem Bedarf zurück, kritisierte Hannack.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) forderte Karliczek auf, die Reform "auszuweiten und zügig umzusetzen". Außerdem solle das Bafög künftig automatisch an die Lebenshaltungskosten angepasst werden.

GEW-Vize Andreas Keller erklärte zudem, er vermisse "jeglichen Ansatz für eine Strukturreform" der Ausbildungsförderung. "Frau Karliczek hat die einmalige Chance, das von ihrer Vorgängerin heruntergewirtschaftete Bafög wieder in Schwung zu bringen."

(U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

"Antworten, die andere nicht geben": Habeck stimmt Grüne auf Wahlkampf ein

Das designierte Grünen-Spitzenduo für die Bundestagswahl, Robert Habeck und Annalena Baerbock, haben die Partei auf klare Positionierungen im Wahlkampf eingeschworen. "Wir geben Antworten, die andere nicht geben", sagte Vizekanzler Habeck am Freitagabend auf dem Grünen-Parteitag in Wiesbaden. Die Partei stehe für Veränderung, zudem für "Mitmenschlichkeit - und zwar in jeder Pore", betonte Baerbock.

Selenskyj: Mit Trump als US-Präsident wird Ukraine-Krieg "früher" enden

Mit Donald Trump als neuem US-Präsidenten wird der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj "früher" enden. "Es ist sicher, dass der Krieg mit der Politik des Teams, das jetzt das Weiße Haus führen wird, früher enden wird", sagte Selenskyj am Freitag in einem Interview mit der öffentlich-rechtlichen ukrainischen Medienanstalt Suspilne. "Das ist ihr Ansatz, ihr Versprechen an ihre Bürger."

"Antworten, die andere nicht geben": Habeck schwört Grüne auf Wahlkampf ein

Vizekanzler Robert Habeck hat die Grünen auf möglichst klare Positionierungen im Bundestagswahlkampf eingeschworen. "Wir geben Antworten, die andere nicht geben", sagte der Bundeswirtschaftsminister am Freitag auf dem Grünen-Parteitag in Wiesbaden. Die Partei habe in den nächsten Wochen eine Aufgabe, nämlich "den Unterschied zu markieren" und dem Land "Orientierung zu geben".

Xi warnt zum Auftakt des Apec-Gipfels in Peru vor zunehmendem "Protektionismus"

Der chinesische Präsident Xi Jinping hat zum Auftakt des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) vor einer neuen Ära des "Protektionismus" gewarnt. Die Welt sei "in eine neue Periode der Turbulenzen und des Wandels eingetreten", erklärte Xi nach Angaben der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua anlässlich des Treffens in der peruanischen Hauptstadt Lima. Er äußerte sich demnach besorgt über den "sich ausbreitenden Unilateralismus und Protektionismus und warnte davor, dass die Fragmentierung der Weltwirtschaft zunimmt".

Textgröße ändern: