Bundeswehr übernimmt Kommando über EU-Ausbildungsmission in Mali
Deutschland hat das Kommando über die EU-Ausbildungsmission in Mali (EUTM) übernommen. Im Beisein von Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und ihrer französischen Kollegin Florence Parly wurde am Montag im Hauptquartier der Mission in der malischen Hauptstadt Bamako die Führung von den spanischen Streitkäften an die Bundeswehr übergeben. Es ist bereits das dritte Mal seit Beginn des Einsatzes 2013, dass die Bundeswehr die EUTM-Mission führt.
Die Bundeswehr ist in Mali an der Friedensmission der Vereinten Nationen (Minusma) und der Ausbildungs- und Unterstützungsmission der Europäischen Union (EUTM) beteiligt. Der Großteil des deutschen Kontingents ist im Camp Castor in Gao stationiert. Die UNO hatte 2013 eine Friedensmission in Mali gestartet, um das westafrikanische Land zu stabilisieren und eine Machtübernahme durch Dschihadisten zu verhindern.
Mali ist der größte Auslandseinsatz der Bundeswehr. Der internationale Einsatz in dem Krisenland sei "enorm wichtig für die Stabilisierung Westafrikas", sagte von der Leyen bei einem Zwischenstopp auf einem deutschen Lufttransportstützpunkt in Niger am Sonntag.
Nach einem Treffen mit Malis Regierungschef Soumeylou Boubèye Maiga in Bamako am Montag forderte von der Leyen die malische Regierung zu "Dynamik" bei der Umsetzung der Ziele auf. Bamako müsse die Zusagen an die internationale Gemeinschaft einhalten. Sie habe dem Regierungschef gegenüber "sehr klar unsere Erwartungen formuliert".
Die EUTM-Mission soll die malischen Sicherheitskräfte in die Lage versetzten, die Souveränität, Sicherheit und Stabilität des Landes zu gewährleisten. Die EU-Soldaten beraten das Verteidigungsministerium und die Stäbe sowie die Hauptquartiere der Einsatztruppe der G5-Sahel-Staaten Mauretanien, Mali, Niger, Burkina Faso und Tschad. Mehr als 13.000 malische Soldaten wurden bislang ausgebildet.
Die EU-Soldaten beteiligen sich nicht an Kampfhandlungen. Insgesamt nehmen 25 Länder an der Mission teil, darunter 21 EU-Länder mit insgesamt rund 600 Soldaten. Die Bundeswehr ist mit etwa 150 Soldaten vor Ort. Das jüngste EUTM-Mandat erteilte der Bundestag am 26. April, es gilt bis zum 31. Mai 2019. Die Personalobergrenze wurde um 50 auf 350 angehoben. Das Einsatzgebiet liegt im Süden Malis und umfasst das Staatsgebiet bis zum Nigerbogen einschließlich der Städte Gao und Timbuktu.
(U.Stolizkaya--DTZ)