Deutsche Tageszeitung - Bundesregierung drängt Großbritannien zu Bewegung in Brexit-Verhandlungen

Bundesregierung drängt Großbritannien zu Bewegung in Brexit-Verhandlungen


Bundesregierung drängt Großbritannien zu Bewegung in Brexit-Verhandlungen
Bundesregierung drängt Großbritannien zu Bewegung in Brexit-Verhandlungen / Foto: ©

Die Bundesregierung hat Großbritannien aufgefordert, schnell eine Einigung in den Brexit-Verhandlungen zu ermöglichen. "Die Uhr tickt", sagte Europastaatsminister Michael Roth (SPD) am Montag beim Treffen mit seinen EU-Kollegen in Brüssel. "Wir müssen jetzt zu einem guten Ergebnis kommen. So viel Zeit haben wir nicht mehr." Ob es diesen Monat noch einen Gipfel der Staats- und Regierungschefs zum Brexit geben könne, hänge vom Fortgang der Verhandlungen ab.

Textgröße ändern:

Der EU-Verhandlungsführer Michel Barnier informiert die Minister am Montag über den Stand der Gespräche. "Wir arbeiten hart an einer Einigung", sagte der britische Brexit-Staatsminister Martin Callanan in Brüssel. "Wir können es aber nicht überstürzen, wir müssen den richtigen Deal bekommen." Mit Spannung wird nun die für Dienstag geplante Sitzung des britischen Kabinetts erwartet.

Ein geplanter Vertrag für den Austritt Großbritanniens im März 2019 ist weitgehend fertig. Es fehlt aber noch eine Einigung zur künftigen Grenze zwischen Irland und der britischen Provinz Nordirland. Beide Seiten wollen eine "harte Grenze" mit Kontrollen verhindern, um das Karfreitagsabkommen nicht in Gefahr zu bringen, das 1998 den jahrzehntelangen Nordirland-Konflikt beendet hatte.

"Der Spielraum ist ziemlich begrenzt", sagte Roth zu möglichen Kompromisslinien. "Unverhandelbar" sei für die EU der Bestand ihres Binnenmarktes.

Eine von Premierministerin Theresa May vorgeschlagene Lösung, dass Großbritannien als Ganzes in der EU-Zollunion bleibt, solange beide Seiten keine andere Lösung finden, nannte Roth "eine Option". Hier müsse aber verhindert werden, dass es zu "unfairen Beziehungen" kommt und Sozial-, Arbeits- und Umweltstandards der EU untergraben werden, sagte Roth.

(P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

Trumps Wahlkampfsprecherin Leavitt soll Sprecherin des Weißen Hauses werden

Der designierte US-Präsident Donald Trump will seine Wahlkampfsprecherin Karoline Leavitt zur Sprecherin des Weißen Hauses ernennen. Die 27-Jährige sei "klug, zäh und hat sich als äußerst effektive Kommunikatorin erwiesen", erklärte Trump am Freitag. "Ich habe größtes Vertrauen, dass sie auf dem Podium brillieren und dazu beitragen wird, unsere Botschaft an das amerikanische Volk zu übermitteln."

Trump betraut künftigen US-Innenminister Burgum auch mit Leitung von neuem Energierat

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat am Freitag angekündigt, den als Innenminister vorgesehenen Doug Burgum zusätzlich mit der Leitung eines neu geschaffenen Energierats zu betrauen. Mit der Position an der Spitze des Nationalen Energierats werde Burgum auch einen Sitz im Nationalen Sicherheitsrat erhalten, erklärte Trump. Unklar ist, ob das neue Gremium ebenfalls im Weißen Haus angesiedelt sein wird.

"Antworten, die andere nicht geben": Habeck stimmt Grüne auf Wahlkampf ein

Das designierte Grünen-Spitzenduo für die Bundestagswahl, Robert Habeck und Annalena Baerbock, haben die Partei auf klare Positionierungen im Wahlkampf eingeschworen. "Wir geben Antworten, die andere nicht geben", sagte Vizekanzler Habeck am Freitagabend auf dem Grünen-Parteitag in Wiesbaden. Die Partei stehe für Veränderung, zudem für "Mitmenschlichkeit - und zwar in jeder Pore", betonte Baerbock.

Selenskyj: Mit Trump als US-Präsident wird Ukraine-Krieg "früher" enden

Mit Donald Trump als neuem US-Präsidenten wird der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj "früher" enden. "Es ist sicher, dass der Krieg mit der Politik des Teams, das jetzt das Weiße Haus führen wird, früher enden wird", sagte Selenskyj am Freitag in einem Interview mit der öffentlich-rechtlichen ukrainischen Medienanstalt Suspilne. "Das ist ihr Ansatz, ihr Versprechen an ihre Bürger."

Textgröße ändern: